11.10.2016

Wemf Mach Basic

Wie sich die WoZ den Reichweitenschub erklärt

Während fast alle Zeitungen verloren, geht die «Wochenzeitung» als Gewinnerin der Wemf-Studie hervor. Innert sechs Monaten hat sie ein Viertel mehr Leser erreicht. Laut dem stv. Redaktionsleiter Kaspar Surber haben starke Eigenrecherchen und Unabhängigkeit zum Erfolg geführt.
Wemf Mach Basic: Wie sich die WoZ den Reichweitenschub erklärt
Ausgaben der WoZ auf einem Pult in der Redaktion. (Bild: Keystone)
von Michèle Widmer

Bei der aktuellen Mach Basic Studie der Wemf geht die «Wochenzeitung» WoZ als grosse Gewinnerin hervor. Innert sechs Monaten hat die Zeitung knapp ein Viertel mehr Leserinnen und Leser erreicht – also neu 107'000.

Das klare Plus sticht umso mehr hervor, da die meisten Medienhäuser bei den Printprodukten an Leserschaft einbüssen, oder knapp auf dem Vorjahresniveau ausharren.

Wie hat es die WoZ geschafft, so viel mehr Leser zu erreichen? Die Zeitung hat in letzter Zeit mit eigenständigen Recherchen viel Aufmerksamkeit erhalten. So zum Beispiel das Interview mit einem anonymen Hassredner, die Recherche zur Unia sowie die Sonderbeilage über Qaasim Illi und den islamischen Zentralrat.

«Es ist uns gelungen, immer wieder zu überraschen. Und in politischen Fragen kritisch und fundiert Gegensteuer zu geben», erklärt Kaspar Surber, stellvertretender Redaktionsleiter, auf Anfrage von persoenlich.com. Genau das sei offenbar, was viele Leserinnen und Leser wollten: Einen leidenschaftlichen, engagierten Journalismus, der auf Qualität setze.

Erfolg dank Unabhängigkeit

Zudem sieht Surber den Erfolg der WoZ in ihrer Unabhängigkeit. Die WoZ wird von der Genossenschaft Infolink herausgegeben, der alle WoZ-Mitarbeitenden angehören, die mindestens 50 Prozent angestellt sind.

«In Zeiten, in denen sich die Medienkonzerne zunehmend aus der journalistischen Berichterstattung verabschieden oder Rechtspopulisten wie Christoph Blocher versuchen, Zeitungen zu kaufen, ist diese Unabhängigkeit sehr viel wert», sagt Surber dazu.

Interessant ist der Vergleich mit anderen politisch positionierten Medien wie der «Weltwoche» von SVP-Nationalrat Roger Köppel oder der «Basler Zeitung», an der Christoph Blocher beteiligt ist. Diese erlebten den gegenteiligen Effekt. Die «Weltwoche» verlor über 8 Prozent (225'000) der Leserinnen und Leser, die BaZ mehr als 5 Prozent (109'000).



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