11.06.2013

Adello

Die Schweiz ist das Land der Smartphone-Nutzer

Sandor Laczko über Entwicklungen im Markt für Mobile-Werbung.
Adello: Die Schweiz ist das Land der Smartphone-Nutzer

Der Mobile-Werbemarkt wächst unbegrenzt weiter. Wer pendelt, kann die invasive Mobile-Nutzung täglich selber miterleben. Der Geschäftsleiter des Mobile-Vermarkters Adello, Sandor Laczko, weist auf die offiziellen Zahlen von Net-Metrix hin, welche aufzeigen, dass Smartphones und Tablets heute bis zu drei Mal mehr Traffic als PC’s und Laptops generieren (vgl. grafische Auswertung Net-Metrix Audit / Mobile):

Um den Markt anschaulich abzubilden, hat Adello die wichtigsten Top 10 Facts zum Schweizer Markt für Mobile Advertising in einer Infografik aufbereitet. persoenlich.com stellt nachfolgend einige bemerkenswerte Fakten vor und hat sich darüber mit Laczko unterhalten.

Fakt 1
Derzeit nutzen 58 Prozent der Schweizer Bevölkerung Smartphones. Bis Ende des Jahres 2013 sollen es 70 Prozent sein. Auch die Nutzung von Tablets hat sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. 

Fakt 3
Die Mediennutzung der Schweizer Bevölkerung hat in den Bereichen TV, Radio und Zeitung zwischen 2.2 und 3.4 Prozent abgenommen. Im Bereich Smartphone hat die Nutzung jedoch um 22.7 Prozent zugenommen.

Fakt 5

Mit 52.4 Prozent weist die Schweiz die höchste iPhone-Dichte der Welt auf, Android macht 41.6 Prozent aus. Sieben von zehn Tablet-Nutzer nennen ein iPad ihr eigen.

Fakt 6
Wofür die User ihr Smartphone verwenden, zeigt die folgende Grafik:

Fakt 7
In der Schweiz brauchen die Nutzer ihr Smartphone während sie fern sehen (72 Prozent). Hier sind die USA mit 88 Prozent paralleler Nutzung Spitzenreiter.

Welche der zehn Fakten überrascht Sie am meisten?
Mit Adello beobachten wir diese Entwicklung seit Jahren sehr genau. Persönlich beeindruckt mich nach wie vor die Geschwindigkeit des Wandels in der Mediennutzung. Wir haben zwar nicht aufgehört, TV, Radio oder Tageszeitungen zu rezipieren, neu ist aber, dass wir dies auf Smartphones und Tablets tun. Übrigens: Luke Wroblewski (Chief Design Architect Yahoo, Bagcheck/Twitter) postulierte 2009, dass 2013 mehr Smartphones und Tablets verkauft würden, als Laptops und PC’s. Damit lag er falsch, dies trat bereits 2,5 Jahre früher ein.

Was empfehlen Sie Werbetreibenden hinsichtlich dieser Resultate?
Wer sein Kommunikationsbudget effizient einsetzen und nicht ins Leere laufen lassen will, muss seine Kunden dort abholen, wo sie sich aufhalten. Die Ad-Spendings folgen der Mediennutzung, deshalb gehört der mobile Touchpoint heute standardmässig in jede Mediaplanung. Und zwar unabhängig von den Targeting- und Optimierungsoptionen, welche nur der mobile Werbekanal zu leisten vermag.

Worauf beruht Ihre Prognose, wonach die Werbeausgaben für Mobile Displays im Gegensatz zu jener von PWC viel höher ausfällt?

Unsere Prognose basiert auf realen Beobachtungen:
- Das Wachstum von Mobile-Display ist bei uns über alle Länder höher, als wir aufgrund der PWC-Zahlen vermutet hatten – und dies deutlich und konstant.
- Wir sehen neue Mobile-Advertising Lösungen auf den Markt drängen. Zwei Beispiele: Sie können schon heute TV-Kampagnen über Anwendungen wie Shazaam mit mobiler Werbung verknüpfen oder in einem Mobile-TV-Stream auf die Hauptdarsteller tippen, um Infos zum Produkt mit Kaufmöglichkeit zu erhalten. Da uns immer häufiger solche Anfragen erreichen, gehen wir davon aus, dass nicht klassische, sondern Digital- respektive Mobile-Vermarkter solche Budgets erschliessen werden. Klassische TV-Tools sind nicht dazu angelegt, komplexe, unstrukturierte Daten zu verarbeiten, zu steuern oder über Business-Intelligence-Tools abzubilden.

Sind Sie mit Adello weiterhin auf Expansionskurs? Welche Neuerungen, Pläne verfolgen Sie derzeit?
Adello Schweiz baut selbstverständlich den Kundenstamm weiter aus und entwickelt innovative Kampagnenkonzepte. Dies aus Zürich, wie auch aus Lausanne heraus. Die Entwicklung ist dabei in beiden Fällen erfreulich. Betreffend des internationalen Geschäfts erklärt Gruppen-CEO Mark Forster, dass Adello das Ziel hat, aus der Schweiz heraus weltweit führender Anbieter zu werden.

Oftmals hört man, die Full-Screen-Werbung auf Smartphones werde von den Nutzern sehr schlecht akzeptiert. Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, damit die Werbebotschaft ankommt?
Dieses Vorurteil wird von unzähligen erfolgreichen Branding-Kampagnen mit Fullscreen-Werbemitteln täglich widerlegt. Auch die Wissenschaft spricht hier eine klare Sprache: Laut der meines Wissens aktuellsten Studie (verfasst im Mai 2013 von der Yankee Group) stehen 67 Prozent aller Smartphone-User Werbung in kostenlosen Apps positiv gegenüber. Auf Tablet beträgt dieser Anteil sogar 73 Prozent. Unbestritten bleibt, dass erfolgreiche Kampagnen auf so persönlichen Medien wie Smartphones und Tablets hohe Ansprüche stellen an Kontaktfrequenz, Relevanz, Ladezeiten etc., welche es unbedingt zu berücksichtigen gilt. Zudem setzt der Einsatz Streuverlust-minimierender Targetings, direkter Response-Möglichkeiten und sauberer Messung der KPI’s spezifisches Know-how und viel Erfahrung voraus.

Der Verband Schweizer Medien startete letzthin eine Offensive für Online-Werbung. Was halten Sie davon?
Als Mobile-Pioniere und Marktführer stecken wir täglich viel Energie in die Entwicklung des digitalen Touchpoints, erarbeiten mit dem IAB ein aktualisiertes "Mobile Kompendium" sowie ein "Mobile Marketing Seminar", weshalb wir diese Aktion begrüssen. Mark Forster doziert auch regelmässig am Medieninstitut. Es besteht weiterhin ein allgemeines Bedürfnis nach Aufklärung im Markt, dies ist allen Marktteilnehmern bewusst. Der digitale Kanal ist hierzulande mit weniger als 10 Prozent des Werbemarktes klar unterbewertet, was übrigens in keinem Verhältnis zu unseren Nachbarländern steht. Information kann helfen, Unsicherheiten zu reduzieren und die digitalen Medien nachhaltig zu etablieren.

Inwiefern sind die zunehmende Verbreitung von Adblocker ein Problem für Online- und Mobile-Werbung?
Seit dem Gewinn des "Digital Marketing Awards" sind wir von unterschiedlichsten Seiten auf Ad-Blocker angesprochen worden. Die grossen Mobile-Firmen Apple und Google lassen derzeit keine Werbeblocker in ihren AppMarkets mehr zu, weshalb dies für uns kein Thema mehr ist. (lf)



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