16.09.2014

Google

Deutscher Minister fordert Suchalgorithmus-Offenlegung

Heiko Maas sieht als letzten Ausweg eine Zerschlagung des Konzerns.

Der deutsche Justizminister Heiko Maas hat den US-Internetriesen Google zur Offenlegung seines Suchalgorithmus aufgefordert. Dieser müsse "transparent" gemacht werden, sagte Maas der "Financial Times" vom Dienstag.

"Am Ende geht es darum, wie transparent die Algorithmen sind, die Google benutzt, um seine Suchergebnisse zu sortieren. Wenn eine Suchmaschine einen solchen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung hat, dann ist dies eine Angelegenheit, mit der wir uns befassen müssen."

Maas betonte, er sei weiterhin an einer Einigung mit dem Konzern interessiert. Als "letzter Ausweg" sei aber auch eine Zerschlagung des Konzerns möglich. Auch der deutsche Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatte in der Vergangenheit eine "Entflechtung" von Konzernen wie Google erwogen.

Seit Jahren im Streit
Google als unangefochtener Marktführer der Suchmaschinen liegt seit Jahren mit der Europäischen Union im Streit über seine Geschäftspraktiken. In einem seit Ende 2010 laufenden Verfahren steht der Vorwurf im Mittelpunkt, Google manipuliere seine Suchergebnisse. Dabei würden Ergebnisse von spezialisierten Suchdiensten, die Google selbst betreibt, höher und prominenter angezeigt als Ergebnisse der Konkurrenz. Beispiele sind Google Shopping für Einkäufe oder Google Flights für Flugreisen.

Dem US-Konzern drohen ein Verbot der Praktiken und eine hohe Geldbusse. Allerdings hat Google mehrfach Zugeständnisse angeboten, um dies abzuwenden. Noch ist der Streit aber nicht beigelegt. (sda)

 



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240426