22.11.2015

Threema

Terroristen benutzen Schweizer SMS-App

Bundespolizei forderte die Herausgabe von Daten, doch die wurden nicht gespeichert.

Um ihre Anschläge vorzubereiten, nutzen die IS-Terroristen verschlüsselte Kommunikationswege. Dabei setzen sie auch auf Schweizer Technologie. Wie die "SonntagsZeitung" schreibt gilt unter den Jihadisten die App namens Threema als besonders sicher - und wird sogar in Handbüchern empfohlen.

Entwickelt wurde die App vom gleichnamigen Start-Up mit Sitz in Pfäffikon SZ. Die Server befinden sich in Zürich. Der gesamte Datenverkehr, auch allfällige Terror-Kommunikation, wird also über die Schweiz abgewickelt.

App-Entwickler wie Threema sind nach den Anschlägen von Paris stark unter Druck geraten. Mittlerweile interessieren sich auch Schweizer Sicherheitsbehörden für das Start-Up - unter anderem das Bundesamt für Polizei (Fedpol), wie die "SonntagsZeitung" schreibt.

Beamte hätten gemäss Artikel wiederholt versucht, an Nachrichten von Threema zu kommen. Sie verlangten die Herausgabe von Schlüsseln, um Nachrichten dechiffrieren zu können. Womöglich ging es um terroristische Aktivitäten.

Wann die Anfragen kamen, ist nicht bekannt. Fedpol und Threema wollten keine Stellung nehmen.

Weil Threema überhaupt keine Daten abspeichert, gab es für die Ermittler jedoch nichts zu holen. Doch das könnte sich bald ändern. Die Überwachungsgesetze, die derzeit auf der politischen Agenda stehen, räumen den Behörden weitreichende Kompetenzen ein. Threema könnte gezwungen werden, Daten abzuspeichern. (soz)



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