23.04.2014

Cicero

Michael Ringier lässt sich über Internet aus

Der Verleger polemisiert zum 10-jährigen Jubiläum seines Magazins.
Cicero: Michael Ringier lässt sich über Internet aus

"Cicero", das Magazin für politische Kultur, feiert diese Woche mit einer speziellen Jubiläumsausgabe seinen zehnten Geburtstag. Als Autoren fungieren unter anderem Verleger Michael Ringier und ehemalige Chefredakteure wie Michael Naumann und Wolfram Weimer.

Beleuchtet werden zehn Jahre bewegte Geschichte – wie beispielsweise der erste grosse Skandal: Die Durchsuchung der Redaktionsräume, die am Ende zum "Cicero"-Urteil des Bundesverfassungsgerichts und damit zu einer Stärkung der Pressefreiheit führte.

Der Verleger provoziert
Verleger Michael Ringier denkt im Jubiläumsheft über die Zukunft des Journalismus nach und erklärt den Wert des gedruckten Wortes - was schon im Vorab für Aufsehen sorgt. Laut meedia.de greift er Internet-Euphoriker an und bezichtige sie der "Zerstörung des Glaubens an eine Zukunft gedruckter Medien".

Er erlebe das anders: "Online zu erscheinen, ist offenbar auch heute bei den ganz Jungen noch nicht richtig cool." Das gedruckte Produkt habe immer noch eine spezielle Magie, mit der die digitale Sphäre nicht mithalten könne. Der Verleger kann Prognosen über das Ende von Print nicht nachvollziehen.

Die Versprechungen von "grenzenloser Freiheit" und "Manna aus der Internetparadiesbäckerei" hätten sich als haltlos erwiesen, mittlerweile sei man auf dem harten Boden der Realität gelandet, der so aussehe: "Grenzenlose Datensammlerei, schrankenlose Überwachung und unbeschränkte Manipulation."

Debatten und prägende Persönlichkeiten
"Cicero" wurde in den zehn Jahren seit seiner Gründung längst zu einem der bedeutendsten und themenführendsten Magazine in Deutschland, wie das Verlagshaus Ringier in einer Medienmitteilung schreibt. Zur festen Autorenschaft gehört unter anderem der in Berlin lebende Ringier-Publizist Frank A. Meyer.

Monat für Monat beziehen prägende Persönlichkeiten der Zeitgeschichte sowie renommierte Journalisten Stellung zu relevanten Themen aus Politik, Wirtschaft und Kultur.

Und immer wieder lanciert das Magazin die ganz grossen Debatten: Unter dem Titel "Ritt gegen Merkel" vermeldete "Cicero" im September vergangenen Jahres als erstes Magazin Peer Steinbrücks Kanzlerkandidatur.

Für die unverwechselbaren Titelcovers wird die Redaktion regelmässig ausgezeichnet. Das Re-Design im vergangenen Jahr und auch die neue Eigenvermarktung haben das Autorenmagazin für Anzeigenkunden attraktiver werden lassen. Die aktuelle Verlagskampagne wurde von der Hamburger Agentur VSF&P entwickelt und steht unter dem Motto: "'Cicero' – anders als Sie denken". (pd/meedia/lmy)

Bilder: zVg/Ringier

 



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