22.06.2015

Indien

Journalist laut Berichten bei lebendigem Leib verbrannt

Der 40-Jährige berichtet über illegalen Bergbau.

Ein Journalist soll in Indien entführt und bei lebendigem Leib verbrannt worden sein. Die Leiche des Reporters einer Hindi-Zeitung im Bundesstaat Madhya Pradesh sei in der Nähe von Bahngleisen gefunden worden, sagte eine Polizeisprecher am Montag. Indische Medien sahen einen Zusammenhang mit der Berichterstattung des 40-Jährigen über illegalen Bergbau. Zwei Verdächtige wurden festgenommen, wie die Polizei erklärte. Die beiden sollen die Tötung gestanden haben.

"Die Angeklagten stehen mit der Mangan-Bergbau-Mafia in Verbindung", sagte der Bruder des Getöteten dem Nachrichtensender NDTV. Sein Bruder habe die korrupten Praktiken der Mafia aufgedeckt. Ausserdem sei er gegen sie vor Gericht gezogen. In den vergangenen Wochen gab es in Indien mehrere Attacken gegen Journalisten.

Erst Anfang Juni wurde ein freiberuflicher Autor in Uttar Pradesh verbrannt, nachdem er Korruptionsvorwürfe gegen einen Minister erhoben hatte. Die Polizei erklärte, er habe sich selbst angezündet; der Journalist erklärte kurz vor seinem Tod im Spital, er sei von Polizisten in Brand gesetzt worden. Ebenfalls in diesem Monat wurde ein Fernseh-Journalist zusammengeschlagen und von einem Motorradfahrer die Strasse entlang geschleift. Er hatte über dubiose Landverkäufe berichtet. Indien nimmt im Pressefreiheits-Index der Organisation Reporter ohne Grenzen Platz 136 von 180 Ländern ein. Journalisten in Indien werden immer wieder von Polizei, Beamten und Politikern eingeschüchtert. (sda)



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