Der SRF-Literaturclub feiert Jubiläum und sorgt mit der Wahl der Literaturkritiker für manche Irritation. "Deutsche erklären uns Max Frisch", schreibt der "Blick" am Dienstag. Profunde Frisch-Kenner aus der Schweiz hätten keine Einladung erhalten.
Zwar ist Frischs letztes Werk "Ignoranz als Staatsschutz" nicht das einzige Buch, das in der Sendung besprochen wird, dennoch finden Kritiker harte Worte zur Gästewahl von SRF. Das sei ein Verstoss gegen den Leistungsauftrag, meint etwa SVP-Nationalrat Maximilian Reimann.
Die Wahl der Gäste stehe schon seit längerer Zeit fest, wird SRF-Sprecherin Nadine Gliesche vom "Blick" zitiert. "Das Buch wurde wegen seiner Aktualität, die über die Schweiz hinausreicht, kurzfristig in die Sendung aufgenommen."
Stargast der Sendung ist Daniel Cohn-Bendit, deutsch-französischer Doppelbürger und früherer Moderator der Sendung, die nun ihr 25-jähriges Jubiläum feiert. Neben ihm diskutieren drei weitere Deutsche: Elke Heidenreich, Philipp Tingler und Moderatorin Nicola Steiner. Ganz so unschweizerisch ist die Runde aber doch nicht: Tingler besitzt neben der deutschen auch die Schweizer Staatsbürgerschaft. (ruh)