19.08.2015

SRF

"Lea soll nicht einfach von meinem Namen profitieren"

persoenlich.com hat Roger Schawinski und seine Tocher im "g&g"-Studio getroffen.
SRF: "Lea soll nicht einfach von meinem Namen profitieren"

Die 18-jährige Lea Schawinski übernimmt für eine Woche die Moderation des People-Magazins "Glanz & Gloria". persoenlich.com war am Dienstagnachmittag bei den Probeaufzeichnungen mit dabei und hat die Nachwuchsmoderatorin und ihren berühmten Vater zum Gespräch getroffen.

Frau Schawinski, Sie haben gerade zum ersten Mal eine Testsendung moderiert. Ist dies nun der Start einer grossen Fernsehkarriere?
Lea Schawinski: Das wäre sicher eine Option. Aber ob ich das dann wirklich durchziehe, steht noch in den Sternen. Ich schaue nun mal, wie es mir hier gefällt. Ich will aber sicher noch an die Uni oder eine Hochschule, damit ich auch eine Ausbildung habe.

Wie war es für Sie, vor der Kamera zu stehen?
Lea: Ich kenne das "Glanz und Gloria"-Studio natürlich aus dem Fernsehen. Es ist schon komisch, da plötzlich mittendrin zu stehen. Aber ich habe mich schnell daran gewöhnt. Es war echt lässig!

Dann hat also alles geklappt?
Lea: Ja, ich hatte es mir schwieriger vorgestellt. Ich wurde gut gecoacht und konnte viel üben. Ich finde, für das erste Mal ist es echt gut gelaufen.

Herr Schawinski, wie beurteilen Sie die Leistung Ihrer Tochter?
Roger Schawinski: Sie macht das sehr gut! Unglaublich, wie sie sich nicht aus der Ruhe bringen lässt – auch als die Technik versagte. Das war eindrücklich! Ich weiss nicht, ob ich in dieser Situation so ruhig geblieben wäre.

Wie haben Sie sich auf die Moderation vorbereitet?
Lea: Zuhause habe ich mit dem iPhone geübt. Das war aber schwieriger, weil es nicht das gleiche Feeling ist wie hier im Studio.

Hat Ihnen Ihr Vater bei den Vorbereitungen geholfen?
Lea: Ja, mein Vater hat mich gefilmt und mir Tipps gegeben.
Roger: Wir übten auch Interviewfragen. Ich sagte zu ihr: So kritische Fragen, wie ich sie dir jetzt stelle, wird dich niemand fragen. Dir kann nichts passieren.

Wie sind Sie eigentlich zu diesem Engagement gekommen?
Lea: Das ist eine lustige Geschichte! Ich war mit meinen Eltern in Arosa in den Skiferien. Zufälligerweise haben wir dort Paola Biason (Anm. d. Red.: Redaktionsleiterin von "Glanz & Gloria") getroffen. Sie kennt meine Eltern und wir kamen ins Gespräch. Paola hat mich gefragt, was ich werden will und ich sagte ihr, dass mich die Medienwelt interessiert.

Und dann haben Sie gesagt: Ich will "Glanz & Gloria" moderieren?
Lea: Sie ist auf die Idee gekommen, unter dem Motto "in den Fussstapfen der Eltern" Gastmoderatoren einzuladen. Weil ich immer "die Tochter von Schawinski" bin, wollte ich eigentlich ins Ausland gehen und mir dort einen eigenen Namen machen. In Berlin zum Beispiel. Doch dann kam die Anfrage von Paola und ich war sofort begeistert!

Wie hat Ihr Vater darauf reagiert?
Lea: Er wollte es mir eigentlich gar nicht erzählen.
Roger: Zuerst dachte ich: Nein, das geht nicht. Lea soll nicht einfach von meinem Namen profitieren. Aber sie wollte es und auch meine Frau Gabriella sagte: Komm, mach doch das. Ich kann es ihr ja nicht verbieten. Von diesem Moment an habe ich Lea voll unterstützt.
Lea: Es wäre blöd, das Angebot auszuschlagen, wenn ich in die Medien möchte. Es ist eine gute Erfahrung und ich bin hier in guten Händen.

Sie sagten, dass Sie immer die "Tochter von Schawinski" sind. Stört Sie das?
Lea: Das hat schon Nachteile. In der Schule gibt es manchmal Witze. Die ignoriere ich einfach. Ich sehe vor allem die Vorteile. Ich nutze das nicht aus, schätze es aber schon.

Sie, Herr Schawinski, mussten sich Ihren Erfolg hart erkämpfen. Ihre Tochter hingegen kann nun von ihrem prominenten Vater profitieren.
Roger: Dafür steht sie im Rampenlicht. Wer in der Öffentlichkeit ist, geht auch immer ein Risiko ein. Man weiss nie, was auf einem niederprasseln wird. Am Schluss muss sie mit den Reaktionen umgehen.

Was wünschen Sie Lea für ihre berufliche Zukunft?
Roger: Dass sie sich verwirklicht. Ich unterstütze meine Kinder auf jedem Weg. Mein Sohn ist Astrophysik-Professor, meine grosse Tochter ist Ärztin. Lea hatte schon immer eine Affinität für Medien. Sie kam auch oft bei Sendungen zu mir ins Radiostudio.

Und welche Tipps gibt der Medienpionier seiner Tochter mit auf den Weg?
Roger: Keine Ahnung. Die Medienbranche ist in einer Umwälzung. Bis sie ihr Studium abgeschlossen hat, ist alles wieder ganz anders.

Interview: Boas Ruh, Bilder: SRF



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