19.03.2014

Tages-Anzeiger

Wie die Paywall aussehen wird

Die Zeitung will mit dem "Metered Model" Traffic halten und Abonnenten gewinnen.
Tages-Anzeiger: Wie die Paywall aussehen wird

Am Mittwochabend stellten Verlagsleiter Marcel Tappeiner, Projektleiter Cyrill Treptow und Chefredaktor Res Strehle vor Medienvertretern die neue Paywall des "Tages-Anzeigers" vor. Wie bereits bekannt, setzt die Zeitung - wie die "New York Times" oder die NZZ - auf das sogenannte "Metered Model" (persoenlich.com berichtete). Dabei steht eine gewisse Anzahl an Artikeln kostenlos zur Verfügung.

Ein Premium-Modell, wie es zum Beispiel die "Bild"-Zeitung vor kurzem eingeführt hat, sei besser für Boulevard-Blätter geeignet, die sich über einzelne Geschichten verkaufen. Der "Tages-Anzeiger" hingegen wolle ein "Informations-Package" liefern, betonte Marcel Tappeiner. Mit diesem Modell könne man auch den Traffic eher stabil halten. Verkauft werde neu der Zugang und nicht eine Ausgabe.

Nach 20 Artikeln kommt die Schranke
Konkret sieht es so aus, dass man sich nach 10 gelesenen Artikeln im Monat registrieren und nach 10 weiteren ein Abo abschliessen muss. Man kann einen Artikel aber mehrmals anschauen und sich auch durch eine Bildstrecke klicken, ohne dass der Zähler hochgeht. Auch wenn man über eine Suchmaschine oder ein Soziales Netzwerk auf einen Artikel kommt, wird nicht gezählt.

Fünf verschiedene Abo-Varianten stehen zur Verfügung. Wenn man bis anhin ein normales Print-Abo hatte, ändert sich nichts. Man erhält aber die unbeschränkte digitale Nutzung hinzu. Am meisten neue Abos verspricht man sich im Modell "Digital Light", das für 23 Franken im Monat unbeschränkten Zugang via Website und Smartphone-App garantiert (aber kein E-Paper und keine iPad-App). Die neuen Abos bewerben wird ein auf Digitalmarketing spezialisiertes Team.

Paywall für alle Newsnet-Zeitungen
Doch wie geht es mit Newsnet weiter? Ein News-Basisangebot wird vom "Tages-Anzeiger" bereitgestellt. Künftig werde Newsnet als kommerzielles Angebot für Werbekunden stärker vom publizistischen Teil getrennt, sagte Tappeiner auf Nachfrage. Alle beteiligten Zeitungen werden eigene Paywalls einführen, der eigene Auftritt so stärker betont. 
Auch die "Basler Zeitung" werde voraussichtlich ein Bezahlmodell einführen, sagte Tappeiner, die genauen Modalitäten seien aber noch unklar. Die BaZ hatte letzte Woche noch vermeldet, keine entsprechenden Pläne zu haben (persoenlich.com berichtete).

Zunächst wird am 25. März die redesignte Website gelauncht, am 31. März schliesslich die Bezahlschranke. Mit den gängigen Tricks kann man auch die "Tages-Anzeiger"-Paywall umgehen - aber darin sieht man kein grosses Problem. (lmy)



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