08.07.2014

Women in Business

"Unser Magazin soll Sprungbrett und beste Freundin zugleich sein"

Bis Ende Februar war Yvonne Zurbrügg Stv. Unterhaltungschefin bei der "Schweizer Illustrierten". Dann wechselte sie ins Beraterteam von Sacha Wigdorovits bei Contract Media. Nun kehrt die 29-Jährige der PR-Branche bereits wieder den Rücken: Per 1. Juli hat Zurbrügg die Leitung des Frauenmagazins "Women in Business" übernommen. Gegenüber persoenlich.com erklärt die junge Chefredaktorin, wie sie das Magazin stärker im Markt positionieren will und weshalb ihr Herz für den Journalismus schlägt.
Women in Business: "Unser Magazin soll Sprungbrett und beste Freundin zugleich sein"

Erst im März wechselten Sie von der "Schweizer Illustrierten" ins Beraterteam von Sacha Wigdorovits bei Contract Media (persoenlich.com berichtete). Jetzt kehren Sie bereits wieder zurück in den Journalismus. Ist die PR-Branche so schlimm?
Schlimm? Nein! Ich habe bei Contract Media innert kürzester Zeit sehr viel gelernt. Ich schliesse nicht mal aus, dass ich irgendwann in die PR zurückkehre. Aber ich habe gemerkt, dass mein Herz noch viel zu sehr für den Journalismus schlägt.

Weshalb wollen Sie wieder journalistisch tätig sein?
Weil ich es als Privileg empfinde, mich ständig mit neuen Themen befassen zu dürfen. Es gab in den letzten zehn Jahren, in denen ich Journalistin bin, keinen Tag, an dem ich lieber zuhause geblieben wäre.

Kam das Jobangebot bei "Women in Business" überraschend?
Ja, das kam überraschend.

Sie sind noch nicht 30 Jahre alt, waren bereits Stv. Unterhaltungschefin und Ressortleiterin Menschen bei der "Schweizer Illustrierten", und jetzt sind Sie Chefredaktorin. Chapeau! Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?
Ich habe mit 20 Jahren bei einer kleinen Regionalzeitung angefangen und profitierte von einem Chefredaktor, der mir von Anfang an viel zugetraut hat, und von einem Verleger, der der Zeit voraus war. Ich schrieb über Wengen, Mürren, Lauterbrunnen und Grindelwald - von der Viehschau bis zur Gemeindeversammlung, von der Nachricht bis zum Kommentar. Und publizierte immer zuerst online! Darum sage ich: Wir waren der Zeit definitiv voraus in diesem Mikrokosmos im Berner Oberland (lacht). Ich würde also nicht von einem Erfolgsgeheimnis sprechen. Was zählt ist doch: Einen Beruf finden, in dem man seine Stärken ausspielen kann. Und ihn dann am besten von der Pike auf lernen. 

Was reizt Sie besonders an der neuen Aufgabe?
Die Leserinnen. Schauen Sie, ich habe in den vergangenen Jahren bei Ringier und Tamedia für ein sehr breites Publikum schreiben dürfen. Jetzt freue ich mich auf die Fokussierung. Die "Women in Business"-Leserinnen sind erfolgreich in ihrem Beruf, sind ehrgeizig und streben nach mehr. Das ist eine total spannende Zielgruppe!

Und Sie verkörpern diese Zielgruppe perfekt.
Ja. "Haus & Garten" zu leiten wäre für mich definitiv schwieriger. Ich habe nämlich leider gar keinen grünen Daumen. 

Sabine Hauptmann hat "Women in Business" verlassen, weil es Unstimmigkeiten betreffend der neuen Ausrichtung des Magazins gab (persoenlich.com berichtete). Worum ging es da genau?
Das kann ich Ihnen nicht sagen. Meine Aufgabe ist es, klarer zu definieren, für was das Magazin steht. Soviel sei verraten: Für die Leserinnen soll "Women in Business" Sprungbrett sein – und beste Freundin zugleich. Ein Heft also, das Lust macht auf Karriere, das unterhält und eine gute Begleiterin ist für alles, was wir Frauen uns in der Freizeit gerne gönnen.

Sie wollen das Magazin stärker im Markt positionieren. Welche Massnahmen sind geplant? Was ist das Ziel dieser Neuausrichtung?
"Women in Business" ist vier Jahre auf dem Markt. Der Bekanntheitsgrad des Hefts soll in den nächsten Jahren stärker wachsen. Das ist das Ziel der Neuausrichtung – dafür braucht es ein Heft, das der Leserin zuverlässig zehn Mal im Jahr das bietet, was wir uns vorgenommen haben: Sprungbrett und Freundin sein.

Wie werden sich Layout und Inhalt konkret ändern?
Den Look werden wir nur sanft verändern, zum Beispiel mit einer weiblicheren Bildsprache. Was den Inhalt anbelangt, möchte ich noch nicht zuviel verraten. Denn die Rubriken und die Texte werden wir intensiv überarbeiten.

Dann werden auch weitere Leute eingestellt?
Wir sind ein kleines, kreatives Team. Zusätzliche Womanpower bekommen wir von freien Journalistinnen.

Titelblatt der aktuellen Ausgabe

Wird sich mit der Neukonzeption des Printmagazins auch etwas an der Digitalstrategie ändern?
Da ist Potenzial vorhanden, das wir sicherlich besser ausnützen können in Zukunft. Bis zur Septemberausgabe, dem ersten Heft unter meiner Verantwortung, wird sich in diesem Bereich auch einiges getan haben.

Wie wichtig sind Social Media und die Website für Ihr Magazin?
Wenn wir schon richtig aktiv wären, könnte ich Ihre Frage beantworten. Derzeit sage ich nur: bestimmt wichtig.

Wird es den Women’s Talk weiterhin geben? Oder werden Sie andere Veranstaltungen lancieren?
Der Women’s Talk ist bestens etabliert. In den vergangenen Monaten war das Interesse an den Events jeweils zwei Mal so gross wie die Anzahl verfügbarer Plätze. Diese Erfolgsgeschichte führen wir selbstverständlich weiter – der nächste Event findet bereits im September statt. Thema und Termin verraten wir demnächst.

Fragen: Seraina Etter


Das Frauenmagazin "Women in Business" erscheint zehn Mal im Jahr und wird jährlich von sechs Women's Talks begleitet. Herausgeber des Magazins mit einer Auflage von 15'000 Exemplaren ist seit Anfang 2013 p.a. media. "Women in Business" richtet sich laut eigenen Angaben an kosmopolitische Frauen, die ein ausgeprägtes Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen mitbringen und in ihrem Beruf engagiert ihre Karriereziele verfolgen. Der Fokus liegt auf der Darstellung von Frauen, die auf den nationalen und internationalen Parketten ihren Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen leisten. Die flankierenden Lifestyle-Themen sollen dem Magazin Leichtigkeit verleihen.



Kommentar wird gesendet...

Kommentare

Kommentarfunktion wurde geschlossen

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Zum Seitenanfang20240426