19.05.2015

TBWA/Zürich

Ein riesiges Selfie für den Kanton Zürich

Zürich startet eine neue Integrationsoffensive - und setzt dabei auf Identifikation. Die Kampagne "Gib Zürich dein Gesicht" soll ein kollektives Gemeinschaftsgefühl schaffen. Dafür wurde eigens eine Gesichtserkennungssoftware programmiert auf der Männer und Frauen dem Kanton per Webcam sein Gesicht geben können. Verantwortlich für die Kampagne ist die Agentur TBWA - persoenlich.com stellt sie vor.
TBWA/Zürich: Ein riesiges Selfie für den Kanton Zürich

Identifikation mit einem Ort und den Menschen ist der erste Schritt für eine erfolgreiche Integration - davon ist die Integrationsstelle des Kantons Zürich überzeugt. Mit diesem Hauptgedanken ist am Montag die neue Kampagne gestartet. Sie basiert auf einem Konzept der Werbeagentur TBWA. Die gesamte Kampagne ist mit den verschiedenen Aktivitäten über einen Monat On-Air und bietet zahlreiche Touchpoints für verschiedene Zielgruppen.

Im Mittelpunkt steht die Website ichbinzuerich.ch, auf der jede Zürcherin und jeder Zürcher dem Kanton per Webcam oder Selfie sein Gesicht geben kann. Eine eigens entwickelte Software zeigt live die Veränderung des gemeinsamen Gesichts vom Kanton Zürich, das mit jedem Teilnehmer beeinflusst wird.

"Die Gesichtserkennungssoftware wurde so programmiert, dass sie rund 70 Punkte im Gesicht, wie beispielsweise Augen, Nase, Mund, Wangenknochen oder Hautfarbe erkennt und mit jedem zusätzlichen Foto direkt ein neues Gesamtgesicht rendert", sagt Matthias Kiess von CEO von TBWA. In der Entwicklung seien dutzende Tests mit Hunderten von potentiellen Teilnehmern durchgeführt worden. Ziel ist, dass die über hundert Nationalitäten im Kanton für eine ständig live ändernde Identität Zürichs sorgen.

Bei der Integrationsstelle des Kanton Zürich ist man begeistert: "Wir lancieren das Ganze bewusst auf dem Höhepunkt der Selfie-Manie – es ist ein spielerischer Zugang zu einem nicht ganz einfachen Thema", erklärt die kantonale Integrationsbeauftragte Julia Morais.

Den Start der Kampagne bilden Onlinebanner mit einem gemeinsamen Gesicht von einer Frau und einem Mann, die zur Teilnahme aufrufen. Bei der Teilnahme auf der Website erhalten die User dann ein individuelles Portrait im 50:50 Verhältnis mit dem aktuellen Gesicht von Zürich, das sie in den sozialen Medien teilen können. Zur finalen Auflösung werden auf Plakaten jeweils ein gemeinsames Gesicht für alle Zürcherinnen und ein gemeinsames Gesicht für alle Zürcher präsentiert.

"In der ersten Phase dient die Website als Drehscheibe der Kampagne und zielt auf einen hohen Traffic ab", so Kiess. Während in einer zweiten Phase der Content der User zur weiteren Verbreitung dienen und nochmals für einen zusätzlichen Boost und Gesprächsstoff sorgen soll.

"20 Minuten" begleitet die Kampagne als Medienpartner. Online wie auch in der Printausgabe sollen täglich Artikel, Zwischenresultate vom Morphing des gemeinsamen Gesichts sowie Interviews mit prominenten Teilnehmern oder User aus der Online-Community erscheinen, heisst es in einer Mitteilung.

Das "Vice" Magazin rundet die Kampagne weiter mit Reportagen über verschiedene Zuwanderer sowie Gruppen mit unterschiedlichen Nationalitäten und ihrem Leben im Kanton Zürich ab. Berichte über einen Luxuskarossen-Parkierer, einen syrischen Coiffeur, eine Vintage-Queen oder die bunte Truppe des Hive sollen aufzeigen, dass der Kanton Zürich mehr sei als blau-weiss".

Mit der Gruppenfunktion auf der Website können auch Schulklassen, Sportvereine oder ganze Unternehmen ihr gemeinsames Gesicht generieren.

Sensibilisierungskampagnen im Allgemeinen und Integrationsförderung im Speziellen bilden für die Kommunikation grosse Herausforderungen. Mahnfinger und Gewissensappelle haben nur selten konstruktive Einstellungs- oder sogar Verhaltenseffekte. "Die Auseinandersetzung mit dem Thema soll keine lästige Pflicht sein, indem sie alltagsfremde Aufforderungen platziert, sondern die Kampagne soll faszinieren und neugierig machen", sagt Kiess. Im Gegensatz zu abstrakten Aufforderungen schaffe die Kampagne konkrete Möglichkeiten zur Interaktion. Was auf der Website passiere, sei auch im Alltag mit einem vielfältigen Zusammenleben erlebbar.

Mit "Gib Zürich dein Gesicht" geht die Kampagne zur Integrationsförderung in die zweite Phase. Bereits im November letztes Jahr wurde der Hauptgedanke der Kampagne erfolgreich etabliert. Unter dem Motto "Wer für Zürich steht, steht für Integration“ besetzten sechs Persönlichkeiten, die Integration jeden Tag leben, das "ich“ von Zürich in verschiedenen Werbemitteln.

Verantwortlich bei der Fachstelle für Integrationsfragen: Julia Morais (Leiterin der Fachstelle für Integrationsfragen), Jens Chacko (Beratung Gemeinden), verantwortlich bei TBWA\Zürich: Matthias Kiess (CEO), Simon Rehsche (Strategy Director), Edith Swiezy (Group Account Director);  Bruce Roberts, Cyrill Wirz (Creative Director), Bettina Klossner (Senior Art Director), Tizian Walti (Senior Copywriter), Serge Meierhofer (AD digital), Marek Zdarsky (Junior AD), Stephanie Seematter (Graphic Designer), verantwortlich bei Detail AG: Ilonka Galliard (Projektmanagment), Nicolas Bruni (Fotograf), Franco Elsener (Fotoproduktion), Ferco Dregelyvari (Bildbearbeitung), Najat Zinbi, Philipp Keusen (Make-up); Claudio Mettler (CtrlM.ch); phd (Media) (pd)

Bilder: zVg.



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