Nach über vier Jahren mit mehr als 800 porträtierten Beizen, oft dekadenten Fressereien und bisweilen ebensolchen Kandidaten machte SRF endlich Schluss mit «Mini Beiz, dini Beiz». Die neue Vorabendsendung kommt deutlich bescheidener daher. In «Mini Schwiiz, dini Schwiiz» zeigen künftig jede Woche fünf Leute ihren Herzensort. Die Aufgabe für die Gastgeber besteht darin, ihr Dorf oder ihr Stadtquartier in einer kurzen Tour einfallsreich zu präsentieren und bei ihren Mitbewerbern Punkte zu sammeln. Kategorien: Tradition, Freizeit und Kulinarik.
Mini Schwiiz statt mini Beiz: Erster Austragungssort war die geschichtsträchtige Aargauer Gemeinde Windisch, zwischen Aare und Reuss gelegen. Die Gastgeberin führte ihre zu Beginn überdrehten Gspänli ins Legionslager Vindonissa - zu einem Römerspielchen. Und das war peinlich. Einer der Kandidaten sagte am Schluss der Sendung treffend: «Daran haben Kinder Freude. Wir sind doch erwachsene Leute.»
Mit Fressbeiz war nix: Für die Verpflegung musste die Fünfergruppe selber sorgen. Auf Anleitung der Gemeindepräsidentin wurde Brot mit gesunden Beilagen gestopft. Das andere Extrem. Immerhin müssen die Protagonisten neuerdings selber etwas tun. Zum Schluss der Sendung gings dann noch ins Freizeitsääli, wo sich die Gastgeberin als Sängerin versuchte.
Fazit: Es war eine hausbackene TV-Premiere. Mehr ein Bericht über den Nachmittagsausflug eines Freizeitverein als eine unterhaltende Vorabendsendung. Es gibt noch viel zu tun, wenn aus dem Format eine anregende und vergnügliche Entdeckungsreise durch die Schweiz werden soll. Machbar ist das. «Mini Beiz, dini Beiz» wünschen wir ja wirklich nicht zurück.
TV-Kritik
Gestopfte Brötli statt gestopfte Enten