Jetzt werde ich die Spots der Fischer Bettwaren aus Au Wädenswil am Zürisee oder die des Fliegenden Teppichs aus Pfäffikon SZ noch häufiger erdulden müssen. Grund: TeleZüri verkauft die Werbung neuerdings zu Schleuderpreisen!
In einem Spot in eigener Sache hören die Zuschauer seit Tagen von TeleZüri-Sonnenschein Jeannette Eggenschwiler: «Der Sommer fängt erst an, und wir haben ein unschlagbares Angebot für Sie. Eines, das erklärt, warum sich das TeleZüri-Team eigentlich über kühle Sommertemperaturen freut.»
Danach kommt die Wetterfee, die für ihren Arbeitgeber die «Billige Jakobin» spielt, zur Sache: «Buchen Sie jetzt Ihre Kampagne und bezahlen sie nur so viel Prozent, wie das Thermometer am Buchungstag anzeigt. Wenn es zum Beispiel 30 Grad heiss ist, zahlen Sie 30 Prozent vom Bruttopreis. Und wenn es 10 Grad kalt bleibt, dann bezahlen Sie nur 10 Prozent vom Bruttopreis.»
Die Aktion läuft bis Ende September. Dem Vernehmen nach hoffen Mediaagenturen und ihre Kunden, dass das Angebot bei Erfolg bis Ende Februar 2020 verlängert und es im kommenden Winter zu einer langen Kältewelle mit Temperaturen deutlich unter null Grad kommen wird ...
Nicht nur die Printmedien kämpfen seit Jahren gegen den Werberückgang, bekanntlich auch das Fernsehen. Die Regionalsender scheint es am härtesten zu treffen. Um bei TeleZüri zu bleiben: Aufmerksame Zuschauer stellen täglich fest, dass die Werbeunterbrüche zwischen den redaktionellen Beiträgen immer kürzer werden.
Auch die Suche nach TV-Sponsoren gestaltet sich immer schwieriger. Beispiel: Die Chefs von TeleZüri samt Partnersendern waren lange brennend daran interessiert, mit Monika Fasnacht eine neue Jass-Sendung zu lancieren. Die Übung musste abgebrochen werden, weil dafür keine Geldgeber gefunden werden konnten. Jetzt will Tele Top das Format produzieren. Mit M-Budget. Damit ist nicht die Produktelinie der Migros gemeint, sondern ein Mini-Betrag aus dem bescheidenen Haushaltvolumen des Winterthurer Senders.
TV-Kritik
Werbung auf TeleZüri zum Spottpreis!