08.04.2022

Lex Netflix

Ausgang bei Abstimmung noch offen

Vor allem bei SVP- und FDP-Sympathisanten stösst die Vorlage zum neuen Filmgesetz auf Ablehnung. Dies hat die erste 20 Minuten-/Tamedia-Abstimmungsumfrage vor dem Urnengang im Mai ergeben.
Lex Netflix: Ausgang bei Abstimmung noch offen
Sechs Wochen vor den Abstimmungen vom 15. Mai ist die Ausgangslage beim neuen Filmgesetz offen (51 Prozent Ja, 44 Prozent Nein). (Bild: Pixabay)

Die Ausgangslage beim neuen Filmgesetz («Lex Netflix») ist offen, wie die am Freitag veröffentlichte Umfrage zur Abstimmung vom 15. Mai ergab. 44 Prozent hätten die Vorlage abgelehnt, wäre Anfang April darüber abgestimmt worden. 51 Prozent hätten ein Ja in die Urne gelegt. 5 Prozent machten noch keine Angaben zu ihren Stimmabsichten.

Insbesondere bei den Sympathisanten der SVP und der FDP stiess die «Lex Netflix» auf Ablehnung. Gross war die Zustimmung bei Anhängern der Grünen Partei und der SP (je 71 Prozent). Unterstützung fand das neue Filmgesetz in der französischsprachigen Schweiz (65 Prozent), in der Deutschschweiz waren es noch 46 Prozent.

Von der städtischen Bevölkerung waren 56 Prozent dafür, auf dem Land waren es 9 Prozent weniger. Auch die ältere Bevölkerung scheint der «Lex Netflix» positiv gestimmt zu sein, bei den über 65-Jährigen betrug der Zuspruch 62 Prozent. Nicht gut kommt die Vorlage bei unter 34-Jährigen an, lediglich 39 Prozent hätten Ja oder eher ja gestimmt.

Die Befürworter nannten als Hauptargument (56 Prozent), dass ein Teil der Gewinne der Streaminganbieter auch in die Schweiz fliessen solle. Gegner hingegen meinten, der Schweizer Film werde bereits zu Genüge unterstützt, es brauche keine «neue versteckte Kultursteuer» (53 Prozent).

Bei der Änderung des Transplantationsgesetzes stimmten 61 Prozent der Vorlage zu. 37 Prozent waren dagegen. Als dritte Vorlage wird in rund fünf Wochen über den EU-Grenzschutz abgestimmt. Bei 59 Prozent fand das Anliegen zur Weiterentwicklung des Schengen-Besitzstandes Anklang, 33 Prozent waren dagegen.

10'915 Personen aus der ganzen Schweiz nahmen am 4. und 5. April an der ersten Welle der Abstimmungsumfrage von 20 Minuten und Tamedia teil. Die Umfrage wurde in Zusammenarbeit mit LeeWas durchgeführt. Der Fehlerbereich liegt bei 1,5 Prozentpunkten. LeeWas modelliert die Umfragedaten nach demografischen, geografischen und politischen Variablen. (sda/cbe)



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Kommentare

  • Alan Maier, 08.04.2022 09:57 Uhr
    Dass ein Staat einem privatem Unternehmen vorschreiben will, welche Inhalte es zu streamen hat, ist ein ziemlich happiger Eingriff in das freie Unternehmertum und die Marktwirtschaft.
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