Smartphone-Apps wie "Slydial"-App oder "Call and Text Eraser (Cate)"-App sollen Fremdgehern das Betrügen erleichtern. Erstere spricht dabei Jugendliche sowie Pensionisten an; erwähnt jedoch mit keinem Wort das untreue Verhalten. Slydial soll nur das rasche Kommunizieren über Voicemails erleichtern, wobei es den Lebensgefährten jedoch nicht möglich ist, diese zu verfolgen. Cate hingegen ermöglicht ein unsichtbares Protokoll über Anrufe und SMS und kann zudem bestimmte Nummern verbergen.
Freier Wille entscheidet
"Solche Apps kann man generell nicht verteufeln, denn es kommt immer darauf an, was jeder Einzelne damit machen möchte", sagt Lebensberaterin Beate Ecker-Körösi. Menschen hätten ihren freien Willen und es sei die eigene Entscheidung, ob man den Partner betrügt oder nicht. Demnach würden Apps das Fremdgehen nicht obligatorisch vorantreiben. "Wenn jemand das Bedürfnis nach einem Seitensprung verspürt, hat er tausende von Möglichkeiten. Bei denjenigen, die ohnehin niemand anderen brauchen, ist auch eine App irrelevant", erläutert die Expertin. Das Angebot zum Fremdgehen sei folglich immer da und man könne daher nicht sagen, dass Apps das Fremdgehen prinzipiell erleichtern.
App senkt Hemmschwelle
"Es gibt Paare, bei denen Seitensprünge gebeichtet werden. Hier kommt es darauf an, was man damit erreichen will", sagt Ecker-Körösi. Viele wollen damit eine Absolution vom Partner erhalten und ihr Gewissen erleichtern. "In anderen Beziehungen kann es jedoch zum Ende kommen oder die Partnerschaft gerät aus dem Gleichgewicht", so die Lebenstrainerin. Einen Vorteil in solchen Apps zu sehen, ist nicht einfach. "Aber für Menschen, die sich aus einer Beziehung lösen und ihren 'Marktwert' prüfen möchten, kann die App bestimmt behilflich sein", erklärt sie. Durch diese Apps würde die Hemmschwelle sinken, um aus einer nicht-funktionierenden Partnerschaft auszubrechen. (pte)
