Homophobe Kommentare nach Heiratsantrag

Hetze im Netz - Nach dem TV-Auftritt von Sven Epiney haben sich auf den Onlinemedien negative Äusserungen von Lesern gehäuft. Viele davon mussten deaktiviert werden. Blick.ch legt die Zahlen offen.

Am Samstag vor einer Woche sorgte SRF-Moderator Sven Epiney in der Live-Tanzshow «Darf ich bitten?» für emotionale Momente: Er ging vor seinem Freund Michael Graber auf die Knie und machte ihm einen Heiratsantrag (persoenlich.com berichtete).

Als die ersten Berichte auf Onlinemedien erschienen, häuften sich die Kommentare. Viele davon hätten deaktiviert werden müssen, schreibt der «SonntagsBlick» – «Weil sie vor Schwulenfeindlichkeit strotzten. Weil ihre Sprache krud und schamlos war. Weil sie häufig ins Obszöne kippten.» So hätte beispielsweise das Moderationsteam von blick.ch viel Arbeit gehabt. 172 der 265 eingegangenen Kommentare hätten gelöscht werden müssen – das sind 65 Prozent. Zum Vergleich: Von allen Kommentaren im März wurden 34 Prozent gelöscht.

«Homophobe Äusserungen in der Schweiz nehmen zu», so Roman Heggli, Geschäftsleiter der Schwulenorganisation Pink Cross, zum SoBli. Und dies nicht nur online: «Durchschnittlich registrieren wir bei Pink Cross fast zwei Hate Crimes gegen Homosexuelle pro Woche in der Schweiz.»

Epiney selbst hätte bis jetzt «zum Glück kaum negative Reaktionen erlebt». Aber: «Ich weiss, dass es hierzu unzählige andere Geschichten gibt und wir teilweise noch nicht da sind, wo wir sein sollten. Umso wichtiger ist die stete Aufklärung bei diesem Thema», so der 47-Jährige. (cbe)