13.10.2022

Mediapulse

Online Content Audience Data lanciert

Nach zwei Jahren Entwicklungszeit ist der erste Teil der neuen Online-Forschung erfolgreich umgesetzt worden. Auf den Spitzenplätzen bei der Tagesreichweite der erstmaligen Online Content Audience Data landen SRF und das Goldbach Display Network.

Im Juni 2020 haben die grossen Medienhäuser der Schweiz das von Mediapulse erarbeitete Konzept für die neue Schweizer Online-Forschung gutgeheissen und die Anschubfinanzierung zugesichert. Am 12. Oktober konnte nun die Online Content Audience Data lanciert werden mit Daten zu den Monaten Juli, August und September 2022, wie es in einer Mitteilung heisst. 

Die grossen Herausforderungen zu Beginn des Projekts seien die Vertaggung der teilnehmenden Webseiten und Apps und der Aufbau des Media Panels durch den Dienstleister Kantar gewesen. 

Die Vertaggung konnte nach einem Jahr laut Mitteilung «erfolgreich abgeschlossen» werden, womit im Juli 2021 erstmals die technische Zählung publiziert werden konnte, die Mediapulse Online Content Traffic Data (persoenlich.com berichtete). 

Für das Mess-Panel wurden die Teilnehmer des Media Panels dafür gewonnen, auch an der Online- Forschung mitzumachen, zusätzlich wurden neue Haushalte rekrutiert, die kein TV-Gerät besitzen (Non-TV-Haushalte) und alle Haushalte wurden mit den entsprechenden Geräten ausgestattet, dem Focal Meter. Damit sei per Ende 2021 das «moderne» Media Panel als «Single Source of Truth» für die Messung geschaffen worden. «Dies ist ein bedeutender Schritt, an dem bisherige Projekte gescheitert sind», wie Mediapulse weiter schreibt.

Die neuen Daten seien im Laufe der letzten Monate einem mehrstufigen Prüfprozess unterzogen worden: einer internen Validierung des Messsystems und der verschiedenen Prozessschritte, einer ersten externen Validierung der Messdaten an verfügbaren Vergleichsdaten sowie einem Sounding der Resultate mit den wichtigsten Kunden des Onlinemarktes. Im Ergebnis würden die Forschungsspezialisten von Mediapulse, die Mitglieder der Mediapulse Forschungskommission sowie Kantar als Messdienstleister zum Schluss kommen, «dass die neue Forschung den mit dem Onlinemarkt vereinbarten Anforderungen sowie den hohen Qualitätsstandards entspricht».

Top 10 von Publisher-Brands und Netzwerken

Mit den Online Content Audience Data stehe der Schweiz zum ersten Mal eine kontinuierliche Messung der Onlinenutzung zur Verfügung, die «die Menschen hinter den Maschinen» zeige. Damit verfüge der Markt über Daten von «hohem Nutzwert». Zum Beispiel könnten Nutzungskurven bis auf Stundenebene ausgewiesen werden.

Diese neue, «harte» Messung produziert Daten, die nur bedingt mit anderen Erhebungen auf Befragungsbasis oder vergangenen Systemen vergleichbar seien. Dennoch würden sie ein bekanntes Bild und stabile Marktverhältnisse zeigen. Als erster öffentlicher Datensatz werden ein Top-10-Ranking der stärksten Publisher-Brands sowie ein Ranking der ausgewiesenen Netzwerke publiziert. 

Der vollständige Datensatz der Content Audience Data wird im Auswertungstool «Mediapulse Audience Analytics» (entwickelt von Markdata) vorderhand nur den partizipierenden Parteien zur Verfügung stehen, wie es weiter heisst. Zudem wurde vereinbart, dass in einer ersten Phase jeder teilnehmende Brand nur zu seinen eigenen Daten öffentlich kommuniziere. Ziel sei es, eine längere Datenreihe aufzubauen und damit eine «vertiefte Analyse- und Lernphase» für die beteiligten Parteien zu schaffen. Ab April 2023 sei geplant, die Daten via Auswertungssoftware weiteren Interessenten zur Verfügung zu stellen.  

Gemeinsamer Kraftakt des Online-Medienmarktes

«Die neue Online-Forschung konnte nur durch die tatkräftige Mitarbeit vieler verschiedener Parteien umgesetzt werden. Ich danke herzlich dem Mediapulse-Team, unseren Dienstleistern Kantar und Comscore sowie ganz besonders unseren Kunden, die sich beim Tagging sehr für uns ins Zeug gelegt haben», lässt sich Mediapulse-CEO Tanja Hackenbruch in der Mitteilung zitieren. 

Mirko Marr, Head of Research bei Mediapulse, fügt an: «Wir freuen uns, dem Schweizer Onlinemarkt eine elaborierte Messung bereitstellen zu können, mit der sich nicht nur die Nutzung, sondern auch die Nutzer einheimischer Onlineangebote quantifizieren lassen. Es wäre wünschenswert, dass sich nun auch die grossen internationalen Onlineanbieter an unserer Branchenforschung beteiligen, um ihre Leistungen im nationalen Medien- und Werbemarkt ebenfalls transparent und vergleichbar zu machen.» Isabelle Waser, Projektleiterin Online Data bei Mediapulse, ergänzt: «Mit Online Data haben wir nicht nur eine neue Forschung geschaffen, sondern das auch noch in Rekordzeit geschafft.» (pd/tim)



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