Der dritte Digitaltag hat am Dienstag dezentral an zwölf Standorten in der ganzen Schweiz stattgefunden. Der Bevölkerung standen hunderte von Aktivitäten offen. Nicht öffentlich waren ein VIP-Anlass in Bern sowie Sonderzüge nach Zürich und Genf. persoenlich.com gibt einen Einblick hinter die sonst verschlossenen Türen.
9 Uhr: Pressekonferenz
Hotel Schweizerhof, Bern
Digitalswitzerland und der Schweizerische Arbeitgeberverband haben zu Beginn des Digitaltags die schweizweite Kampagne #LifelongLearning lanciert. Diese Kampagne soll Arbeitnehmende und Arbeitgeber für die Wichtigkeit von lebenslangem Lernen begeistern. Im «Salon Trianon» des Hotels Schweizerhof in Bern referierte auch Marc Walder, Gründer von Digitalswitzerland und Ringier-CEO (persoenlich.com berichtete). Die Kampagne #LifelongLearning sollte später am Tag noch mehrmals eine Rolle spielen.
10.30 Uhr: VIP-Check-in
Hotel Schweizerhof, Bern
Ein Check-in geht auf, dies für den VIP-Anlass im Hotel Schweizerhof. Über 200 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft nehmen daran teil – darunter sind mehrere hochrangige Vertreter von Medienhäusern und Vermarktern auszumachen.
-
Frisch ab Presse: Die analoge Ausgabe von «persönlich» am VIP-Anlass. -
Das Check-in im Hotel Schweizerhof in Bern. -
Medienschaffende richten sich am Rande des Saals ein.
Rund 20 Journalisten mischen sich unter die Führungskräfte. Simonetta Sommarugas neue Pläne zur Medienförderung sorgen unter den Gästen für Gesprächsstoff. Ansonsten tauschen sich die CEOs über die Digitalisierung aus.
11 Uhr: Start VIP-Anlass
Hotel Schweizerhof, Bern
«Der Digitaltag wird international», sagt Nicolas Bührer, Geschäftsführer von Digitalswitzerland, vor den geladenen Gästen. Darunter sind Delegationen von Serbien, China und Frankreich sowie Ambassadoren aus über 22 Ländern. Digitalswitzerland-Präsident Ivo Furrer erwähnt die #LifelongLearning-Kampagne, sagt, dass bereits 125 Unternehmen dabei sind. «Das ist ein sehr guter Start.»
-
Nicolas Bührer von Digitalswitzerland begrüsst die Gäste. -
Ivo Furrer, Präsident Digitalswitzerland, freut sich über die Kampagne. -
Ein «Blick»-Fotograf hat sich auf einem Tischchen eingerichtet. -
Im Interview mit TeleBärn: Alec von Graffenried, Berns Stadtpräsident.
12.30 Uhr: Offizielle Eröffnung
Bahnhofplatz Bern
Der Digitaltag wird auf dem Bahnhofplatz offiziell eröffnet. Im Publikum stehen unter dem Baldachin jene VIPs, die eben noch im Hotel Schweizerhof Häppchen verdrückt haben. Nach einem musikalischen Intermezzo spricht Marc Walder zum Publikum, bevor er das Mikrofon an Bundespräsident Ueli Maurer übergibt. Dieser sagt, dass jeder Nutzer zu einem grossen Teil selber für seine Daten und damit für die Sicherheit verantwortlich sei.
-
Musikalische Einlage auf dem Bahnhofplatz in Bern. -
Ringier-CEO Marc Walder mit einer Gebärdensprachdolmetscherin. -
Bundespräsident Ueli Maurer spricht über die Digitalisierung. -
Teleclub-Programmchefin Claudia Lässer interviewt Maurer und Walder. -
Auch ein Zeichen der Digitalisierung: Alles wird mitgefilmt. -
Viele Sicherheitskräfte sind am Bahnhofplatz Bern zu sehen.
Maurer beendet seine Rede mit «Digitalisieren Sie gut. En schöne Tag.» Für die analoge Sicherheit der zahlreichen VIPs in Bern sorgen unzählige Securitys und Polizeibeamte.
13.15 Uhr: Transfer und Boarding Digitalzug
Bahnhof Bern, Gleis 8
Jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen. Nur noch die Allerwichtigsten der Wichtigen dürfen im Digitalzug nach Zürich mitfahren. Vier Zugwagen stehen im Bahnhof Bern auf Gleis 8 bereit. In den Zug rein kommt nur, wer einen entsprechend farbigen Punkt auf seinem Namenstäfelchen hat. Mit dabei: Bundespräsident Ueli Maurer. Er darf zu den Wichtigen. Medienschaffende und Mediensprecher müssen in einen separaten Wagen. Sie tragen einen blauen Punkt neben dem Namen.
-
Der Promi-Tross setzt sich in Bewegung Richtung Bahnhof. -
Für die VIPs sind zwei Zugwagen reserviert. -
Bundespräsident Ueli Maurer ist im Anmarsch.
13.30 Uhr: Abfahrt Digitalzug nach Zürich
Bern – Zürich
Als wollte die SBB Werbung für die Schweizer Pünktlichkeit machen, setzt sich der Digitalzug auf die Sekunde genau in Bewegung. SBB-Chef Andreas Meyer begrüsst die Anwesenden. Seine Rede ist im Medienwagen nur bruchstückhaft zu hören, die Lautsprecher streiken. Das sind die Tücken der Digitalisierung. Zwei Minuten später ist Marc Walder am Mikrofon: «Ich fürchte, dass wir keinen Ton haben, weil wir im Tunnel sind.» Gelächter im Medienwagen. Nach einem Austausch des Mikrofons hört man im Medienwagen gar nichts mehr. Er spricht über die Kampagne #LifelongLearning.
Mitten unter den Journalisten im Medienwagen ist auch SRG-Sprecher Edi Estermann. Sein Chef, SRG-Generaldirektor Gilles Marchand, fährt im CEO-Wagen mit. «Das ist völlig ok. Das ist unsere Rolle. Und es ermöglicht mir den Austausch mit anderen Kommunikationskollegen.» Vis-à-vis von Estermann sitzt Post-Sprecherin Léa Wertheimer. Auch sie akzeptiert, dass sie zusammen mit den Journalisten abgeschottet wird. «Wir sind der Schatten dahinter. Und wenn mein Chef Roberto Cirillo gut versorgt ist, ist ja alles in Ordnung.»
13.45 Uhr: Interviewmöglichkeiten im Digitalzug
Irgendwo zwischen Bern und Zürich
Die Verbindungstüre zu den VIPs wird für die Medienschaffenden geöffnet. Nur wenige Journalisten scharen sich um Ueli Maurer. Einer der Gründe: Er gibt keine TV-Interviews. Dies nehme zu viel Zeit in Anspruch, sagt sein Kommunikationschef Peter Minder. Eine Ausnahme gibt es nur für eine Ringier-Journalistin, die im Auftrag des Veranstalters unterwegs ist. Danach kann sie noch kurz das Energy-Radiomikrofon platzieren. Auch eine freie Journalistin befragt Maurer – dies für eine Recherche in der «NZZ am Sonntag».
-
Die VIPs unter sich im Digitalzug. -
Ueli Maurer im Gespräch mit einer freien Journalistin. -
Ueli Maurer steht vor der Digitalswitzerland-Kamera Red und Antwort. -
SRF im Gespräch mit Google-Schweiz-Chef Patrick Warnking. -
Tanya König von CNN Money Switzerland macht eine Schaltung.
Auch er sei lebenslang am Lernen, sagt Ueli Maurer zu persoenlich.com. «Ich muss einfach verstehen, was abläuft, damit ich in den politischen Entscheiden keine Fehler mache.» Auch müsse er verstehen, was in Zukunft passieren könnte. Sein privater Medienkonsum habe sich durch die Digitalisierung nicht stark verändert. Wenn schon, dann lese er Zeitungen auf Papier. «Digital lese ich höchstens die Titel, dann habe ich genug davon. Die Titel stinken so zum Himmel, dass man nicht weiterlesen muss», so der Bundespräsident. Sein gesamter Medienkonsum beschränke sich auf höchstens zehn Minuten täglich.
Unter die VIPs mischt sich auch «Blick»-Superchefredaktor Christian Dorer – auch er war zu Beginn noch im Medienwagen. Er sei hier, um Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. «Ich habe eigentlich einen schönen Tag. Ich muss nichts schreiben», sagt er gut gelaunt.
14.28 Uhr: Ankunft Digitalzug in Zürich
Zürich HB, Gleis 14
Wie geplant, trifft der Digitalzug um 14.28 Uhr in Zürich ein. Bundespräsident Ueli Maurer muss gleich los. Eine VR-Brille tragen, wie dies von SRF gewünscht war, wird er nicht. «Das mache ich sicher nicht», gab er zuvor noch im Digitalzug einem Journalisten zu verstehen. Und stürzt sich in die Besuchermenge am Digitaltag-Hub Zürich.