29.01.2016

Affäre Giroud

Dominique Giroud will Millionenklage gegen RTS einreichen

Der Walliser Weinhändler will vom Westschweizer Radio und Fernsehen Schadenersatz in Millionenhöhe einfordern.
Affäre Giroud: Dominique Giroud will Millionenklage gegen RTS einreichen

RTS sieht einem allfälligen Prozess gelassen entgegen. Der Rechtsstreit der beiden Parteien betrifft mehrere Berichte der RTS über Ermittlungen der Waadtländer Staatsanwaltschaft wegen illegaler Weinpanscherei, Warenfälschung und Urkundenfälschung.

Keine Einigung

Das Verfahren wurde im Dezember 2014 eingestellt. Es ging um Vorwürfe, dass Waadtländer Saint-Saphorin mit Walliser Fendant gemischt wurde, welche sich nicht erhärteten. Die Berichte hatten für Giroud Verluste von rund 43 Millionen Franken zur Folge, wie Marc Comina, Mediensprecher des Weinhändlers, am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Am Donnerstag war eine Verhandlung vor dem Friedensrichter in Sitten angesetzt. Diese führte zu keiner Einigung und ebnete damit den Anwälten von Dominique Giroud den Weg, eine Zivilklage wegen Verletzung der Persönlichkeitsrechte beim Bezirksgericht Sitten einzureichen.

15 Millionen Franken Schadenersatz

Als Kläger treten Dominique Giroud und seine frühere Weingesellschaft Giroud Vins SA auf. Die Klage richtet sich gegen RTS und den damals für das Dossier verantwortlichen Journalisten. Giroud verlangt dabei Schadenersatz «nach richterlichem Ermessen, aber mindestens 15 Millionen Franken», wie Comina festhielt. Zudem sollen sämtliche Berichte im Zusammenhang mit dieser Affäre aus den Archiven von RTS gelöscht werden.

RTS-Anwalt bleibt gelassen

Der Anwalt des Medienunternehmens, Jamil Soussi, blieb der Verhandlung vor dem Friedensrichter am Donnerstag fern. Er bezeichnete die Klage auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda als "klar zum Scheitern verurteilt". Dominique Giroud habe in den vergangenen zwei Jahren zahlreiche Rechtsverfahren gegen RTS angestrengt, die stets abgewiesen worden seien. Man schaue einem allfälligen Prozess gelassen entgegen. (sda)



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