25.09.2024

Pea Weber

«Es ist mir ein Anliegen, auch seltene Perlen zu spielen»

Die Radiosendung «Pea Weber's Friday Night» gibt es seit 25 Jahren. Im Interview spricht der Moderator und DJ über diese Langlebigkeit, den Wechsel von Radio 24 zu Radio 1 und über seine Partys mit Kultstatus.
Pea Weber: «Es ist mir ein Anliegen, auch seltene Perlen zu spielen»
«Was uns über all diese Jahre verbunden hat, ist die nie endende Liebe zu Disco,- Funk- und House-Klängen», sagt Moderator Pea Weber. (Bild: zVg)

Pea Weber, herzliche Gratulation zum 25-jährigen Jubiläum von «Friday Night». Wie kamen Sie 1999 überhaupt dazu, eine solche Sendung für Radio 24 zu konzipieren?
Ich habe meine Radio-Karriere 1994 bei Radio Argovia begonnen. 1999 verspürte ich den Drang zur Veränderung und wechselte zu TeleZüri beziehungsweise Tele24 als VJ. Dadurch entstand der Kontakt zum damaligen Programmleiter Peter Brun, der mich fragte, ob ich nicht Lust hätte, den Freitagabend bei Radio 24 zu übernehmen. Da ich seit meiner Jugend schon als DJ unterwegs war, war das natürlich ein perfekter Match. Dass ich die Sendung aber 25 Jahre lang, jeden Freitagabend machen würde, das hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht gedacht.

Nun besteht Ihre Sendung ein Vierteljahrhundert. Was ist das Erfolgsgeheimnis?
Dass ich das Nachtleben in Zürich und der Schweiz seit Jahrzehnten sehr gut kenne und auch lange ein Teil davon war, gab mir sicher die nötige Glaubwürdigkeit in der Szene. Der wichtigste Grund ist aber die Beständigkeit. Ich höre bis heute immer wieder von Fans: «Ich bin mit dir gross geworden.» Und ich bin umgekehrt auch mit ihnen zusammen älter geworden. Was uns über all diese Jahre verbunden hat, ist die nie endende Liebe zu Disco,- Funk- und House-Klängen – Musik für Erwachsene halt, welche uns gemeinsam jung hält.

«Ich glaube, die Leute lieben und schätzen es, dass ich in meiner Sendung nicht einfach die 30 erfolgreichsten Disco-Songs der Geschichte spiele.»

Hat sich die Sendung im vergangenen Vierteljahrhundert fest verändert?
Ja, sie ist vor allem länger geworden. Die ersten Jahre dauerte sie gerade mal zwei Stunden und lief jeweils von 20 bis 22 Uhr. Musikalisch spielte ich während dieser zwei Stunden einfach die besten Songs aus dem Dance-Bereich. Mit den Jahren wurde die Sendung immer mehr «extended» und schliesslich teilte ich sie in zwei Teile auf. Von 18 bis 21 Uhr läuft bis heute die «Friday Night Disco Show», danach wird es moderner mit der «Friday Night Clubbing Show». Im Anschluss gibt es jeweils bis um 1:00 Uhr noch zwei Stunden Mixes von Gast-DJs.

Welche Reaktionen bekommen Sie jeweils?
Ich glaube, die Leute lieben und schätzen es, dass ich in meiner Sendung nicht einfach die 30 erfolgreichsten Disco-Songs der Geschichte spiele. Mir war und ist es immer noch ein grosses Anliegen, dass man in der «Friday Night Show» auch seltene Perlen aus der Disco-, Funk- und House-Ära hört, welche man eben nicht jeden Tag auf die Ohren bekommt. Dies tue ich mit grosser Leidenschaft. Und ich bekomme auch regelmässig Feedbacks von Zuhörenden mit einem Stimmungsbericht, von wo sie gerade am Mithören bzw. Mitfeiern sind. Nicht selten schicken sie mir zum Beispiel kurze Videos aus der Küche, wo sie gerade am Tanzen sind.

Nun veranstalten Sie auch Partys neben Ihrer Sendung, die mittlerweile Kultstatus haben. Wie kamen Sie auf diese Idee?
Die Idee entstand bei einem gemeinsamen Bier mit dem damaligen Moderationsleiter von Radio 24 Vladi Barrosa. Die Hörerinnen und Hörer von «Friday Night» hatten auch den grossen Wunsch, dass wir regelmässig Partys machen. Und da kamen in den Jahren einige legendäre Abende zusammen. Es werden weitere folgen.

«Die Partys entwickelten sich immer mehr zu Massenveranstaltungen. Dies auf Kosten der Qualität.»

Ist es ein Unterschied, eine Radiosendung vor Publikum oder im Studio zu machen?
Das ist ein riesiger Unterschied. Vor allem auch von der Art Musik her, welche man spielt. Spielst du ein Set vor Live-Publikum, ist es wichtig, dass du auch die grossen Hits spielst. Im Studio kannst du dafür eher auch seltene Perlen auflegen. Und es ist natürlich auch ein komplett anderes Gefühl, wenn du eine tobende Crowd vor dir hast. Aber ganz ehrlich, das Gefühl, allein im Studio ein Set zu spielen, liebe ich genauso.

Sie sind vor 14 Jahren mit Ihrer Sendung zu Radio 1 gewechselt. Was war der Grund?
Zum einen hatte ich nach 11 Jahren bei Radio 24 den Wunsch nach Veränderung. Ausschlaggebend war aber vor allem, dass sich meine Vorstellungen nicht mehr mit den Vorstellungen der damaligen neuen Programmleiterin Karin Müller deckten. Die Partys entwickelten sich immer mehr zu Massenveranstaltungen. Dies auf Kosten der Qualität. Für mich war Qualität aber immer extrem wichtig. Und «Friday Night»-Partys waren für mich von Beginn weg «Partys für Erwachsene» und nicht für Krethi und Plethi zwischen 18 und 70 Jahren. Radio 1 zeigte bereits bei der Gründung des Senders Interesse an einem Wechsel zu ihnen. Damals passte dies aber für mich noch nicht. Doch bei der zweiten Anfrage entschied ich mich, zu wechseln – eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Ich bin bis heute sehr dankbar, dass ich auch nach 14 Jahren bei Radio 1 und insgesamt 25 Jahren immer noch jeden Freitagabend Tausende von Menschen mit meiner Musik ins Weekend begleiten darf. Ein wunderschönes Privileg, welches ich hoffentlich noch lange weiter geniessen darf.

«Für das grosse Jubiläum habe ich mir etwas ganz Besonderes ausgedacht.»

Am Freitag ist nun die Jubiläumsausgabe im Kaufleuten. Haben Sie für diesen stolzen Geburtstag etwas Besonderes geplant?
Aber ja doch. Wir haben im Kaufleuten schon mehrere «Friday Night»-Abende mit dem Konzept «Konzert und Party vereint» durchgeführt. So spielten im ersten Teil schon legendäre Bands wie Earth, Wind & Fire, Sister Sledge oder Lisa Stansfield. Gefolgt von einem fliessenden Übergang aus dem Konzert direkt in die Party. Also komplett ohne Unterbruch. Für das grosse Jubiläum habe ich mir etwas ganz Besonderes ausgedacht. Und dabei habe ich natürlich auch meine Kontakte aus meiner Haupttätigkeit als TV Produzent, u.a. von «Sing meinen Song – das Schweizer Tauschkonzert» angezapft.

Was steht konkret auf dem Programm?
The Beatz werden die besten und grössten Disco- und Funk-Hits der Geschichte spielen. Als Special Guests werden sie dabei von den fantastischen Stimmen von Seven (Jan Seven Dettwyler), Stefanie Heinzmann und Marc Sway begleitet. Die drei werden zum Beispiel Songs von Michael Jackson, Diana Ross oder den Temptations zum Besten geben. Das wird schlicht grossartig. Und unmittelbar nach dem Konzert geht es, wie bereits erwähnt, direkt weiter mit der grossen Jubiläumssause und DJ-Sets von meiner Wenigkeit, DJ Muri und Big Daddy O.T. Ein weiterer einmaliger Abend, welcher in die «Friday Night»-Geschichte eingehen wird.


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