03.07.2009

Hollywood

Harte Zeiten für Independent-Filme

Not zwingt kleinere Produktionen zu Selbstvertrieb im Internet.

Filmemachern, die sich vorwiegend auf kleinere Independent- und Kunstfilmproduktionen spezialisiert haben, weht in Hollywood ein zunehmend schärferer Wind entgegen. Da sich die grossen Produktionsstudios immer weiter aus dem Independentgeschäft zurückziehen, haben alternative Filmprojekte nur mehr eine sehr geringe Chance, überhaupt einen Vertriebspartner für das eigene Machwerk zu finden. Dies führt dazu, dass viele an sich sicherlich sehenswerte Streifen den Sprung auf die Kinoleinwand entweder gar nicht mehr schaffen oder auf diesem Weg nur ein sehr eingeschränktes Publikum erreichen können.

"Was Filmfestivals betrifft, ist nun bereits die erste Hälfte des Jahres vorbei. Wenn man sich das bisherige Filmangebot genauer ansieht, lässt sich kaum übersehen, dass es so gut wie keine Independentproduktionen gibt, die von den Studios aufgegriffen werden", kritisiert ein aktueller Bericht des US-Branchenblattes "Variety".

"Die Lage für kleine Filmemacher in den USA ist inzwischen extrem schwierig geworden. Dadurch, dass die Verleiher zunehmend vor dem Risiko zurückscheuen, eine Independent-Produktion in ihr Repertoire aufzunehmen und sich fast ausschliesslich nur noch auf Hollywood-Blockbuster konzentrieren, haben sie keine Leinwände mehr zur Verfügung, um ihre Werke einem breiteren Publikum präsentieren zu können", stellt Hannes Brühwiler, Leiter des "Unknown Pleasures - American Independent Film Fest Babylon", im Gespräch mit pressetext fest. Die Not habe die Betroffenen aber erfinderisch gemacht und dazu geführt, dass heute immer mehr Filmemacher im Internet selbst die Vermarktung und den Vertrieb der eigenen Produktionen in die Hand genommen hätten.

"Das Web bietet hier über den Weg des Video-on-Demand-Prinzips die Möglichkeit, einen Film direkt an das interessierte Publikum zu vertreiben. Der Siegeszug der digitalen Technologie hat aber auch gleichzeitig eine Verschärfung des Konkurrenzkampfes unter den einzelnen Independent-Filmemachern mit sich gebracht", erläutert Brühwiler. (pte)


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