Rund 135 Personen sind am Dienstagabend der Einladung der «Annabelle» gefolgt: Anlässlich des Geburtstagsjahrs hat die Zeitschrift zur TEDxZurichWomen-Veranstaltung* ins Tamedia-Gebäude in Zürich geladen. Der thematische Schwerpunkt des Abends lautete «Showing Up».
Durch den Anlass führte Moderatorin und Journalistin Tanya König von CNN Money Switzerland.
Sie präsentierte dem mehrheitlich weiblichen Publikum ein vielseitiges Programm: So wechselten sich Video-Einspielungen der TEDWomen2018-Veranstaltung aus Palm Springs mit Referaten dreier Persönlichkeiten vor Ort ab. Allen TED-Talks war eines gemeinsam: Sie stellten inspirierende Denkansätze vor und kamen von Menschen, die etwas bewegen wollen.
Den Anfang der Live-Referate – die wie der gesamte Anlass konsequent auf Englisch gehalten wurden – machte Robin Errico, Chief Risk Officer bei Ernst & Young. Sie sprach vom Risiko des «short-termism», also der Gefahr, aufgrund des Drangs nach unmittelbarer Bedürfnisbefriedigung die längerfristige Vision aus den Augen zu verlieren. Zum Schluss ihrer Rede forderte sie das Publikum auf, Durchhaltewille zu zeigen: «It is not just about showing up, it is about staying.»
Der einzige männliche TED-Speaker des Abends war der israelisch-schweizerische Künstler Daniel Eisenhut. Im Gespräch mit Helene Aecherli, Journalistin bei der «Annabelle», erzählte er von seinem Kunstprojekt «Lipstick Leaders»: Über 100 Porträts von Frauen in Führungspositionen malte er im Verlauf dieses Projekts – alles Schwarz-Weiss-Bilder, die sich durch den markant roten Lippenstift der Porträtierten und das fehlende Lachen auszeichnen.
Während seiner Arbeit habe er den Unterschied zwischen dem weiblichen, «wir-orientierten» und dem männlichem, «Ellbogen-dominierten» Führungsstil kennengelernt. Für ihn sei klar: Die Welt brauche mehr Führungspersönlichkeiten mit femininem Stil. Weiter outete sich Eisenhut als Anhänger des Feminismus: «Ich bin ein Feminist für mich selber, nicht für euch. Frauen brauchen keine Männer, um etwas zu erreichen.»
Als letzte Referentin betrat Thania Paffenholz, Direktorin des Inclusive Peace & Transition Initiative am Graduate Institute in Genf, mit ernster Miene und ernstem Thema die Bühne. Sie sprach von Krieg, Frieden und der Rolle der Frauen im Friedensprozess.
Die Expertin appellierte an die Mitverantwortung der Anwesenden: «Wir alle können sehr viel für den Frieden tun – im Kleinen und im Grossen.» Dabei erteilte sie einen konkreten Auftrag: «Morgen früh überlegt ihr euch, wie ihr zum Frieden beitragen könnt: bei der Arbeit, in eurer Beziehung oder sonst wo in eurem Alltag.»
Nach den anregenden Inputs folgte der gemütliche Teil des Abends. Bei Cüpli und Häppchen im Tamedia-Veranstaltungssaal wurde rege diskutiert und «ge-networkt».
* TED steht für Technology, Entertainment & Design. Die TED-Veranstaltungen hatten ihren Ursprung 1984 an der Innovationskonferenz in Kalifornien. Seit der Geburtsstunde tauschen sich Fachleute alljährlich an der Ursprungskonferenz unter dem Motto «Ideas worth spreading» (Ideen, die es wert sind, zu verbreiten) aus.
Daneben finden rund um die Welt TED-Veranstaltungen statt, so auch in Zürich. TEDxZurichWomen ist eine unabhängig organisierte Veranstaltungsreihe, die Teil des TEDx-Programms ist.