14.11.2024

Züri West

Zwei Bücher, vier Kilo, vierzig Jahre

Die Berner Mundartband um Texter und Sänger Kuno Lauener bietet einen üppigen Rückblick auf ihre 40-jährige Geschichte in Text und Bild.
Züri West: Zwei Bücher, vier Kilo, vierzig Jahre
Zwei Bände im Schuber: Ende November wird das schwergewichtige Werk ausgeliefert. (Bild: zVg)

Im Dezember 2023 haben Züri West «Loch dür Zyt» herausgebracht, das Album sprang von Null auf Platz eins der Charts. Jetzt, ein Jahr später, legen Züri West nach. Doch diesmal ist es kein neues Album, sind es keine neuen Songs. Vielmehr sind es die alten Songs, die längst geschriebenen und oft gespielten, die nun zwischen Buchdeckeln noch einmal anklingen, in zwei schweren, in einem Schuber vereinten Bänden. Mehr als vier Kilo wiegt das ganze Paket. Es kommt auch einiges zusammen.

Vierzig Jahre Bandgeschichte werden hier noch einmal aufgerollt, ein Stück Schweizer Kulturgeschichte, die Mitte der Achtzigerjahre beginnt und bis in die Gegenwart reicht, dargestellt am Alltag und am musikalischen Schaffen von Züri West aus Bern.

Was die beiden Bände präsentieren, ist das Gegenteil von trockener Geschichtsschreibung. Es ist eine schnelle Erzählung, die das Bildkonzept und die Gestaltung von Chris Eggli auszeichnet, ein bewegendes Auf und Ab auf der Achterbahn der Gefühle. Ein ständiger Wechsel von Szenen und Stimmungen, von Tonlagen und Augenblicken, auch von Leichtigkeit und Melancholie. Eine Zeitreise, mal vergnügt, mal nachdenklich.

Der erste Band der Anthologie, schlicht «ZÜRI WEST» betitelt, reiht rund 1200 Fotografien aneinander, Konzertbilder, Bandbilder, Aufnahmen aus der Garderobe und dem Studio, einfach alles, so scheint es, was von Züri West je fotografisch dokumentiert wurde. Die nur mit knappen Legenden versehenen Bilder sind einmal klein und gedrängt auf eine Seite gesetzt, dann wieder in mehrseitigen, in sich geschlossenen Fotostrecken. Unter den Fotografinnen und Fotografen sind klingende Namen der Berner und Schweizer Presse- und Kulturfotografie der letzten Jahrzehnte: Annette Boutellier, Reto Camenisch, Alessandro della Valle, Monika Flückiger, Susanne Gutjahr, Christian Helmle, Caspar Martig, Jürg Ramseier und Flavia Schnyder. Die Aufnahmen werden ergänzt durch kurze, jeweils mit einem Albumtitel überschiebenen Texten, in denen die Band ihre eigene Geschichte erzählt, so, wie sich die Musiker heute daran erinnern. Geschrieben hat die Texte Samuel Mumenthaler, selbst einmal Bandmitglied, der erste Drummer.


Kommentar wird gesendet...

KOMMENTARE

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren