Wie zahlreiche Medien in Brasilien melden, ist Washington Olivetto im Alter von 73 Jahren gestorben. Der Kreative gewann bereits in jungen Jahren als Werber einen Bronzenen Löwen in Cannes, bevor er als Mitarbeiter mit der Agentur DPZ 1974 die goldene Auszeichnung erhielt.
1986 verliess er DPZ und wechselte in die Schweiz, wo er sich der Agentur GGK anschloss. Dann gründete er zusammen mit den Partnern Gabriel Zellmeister und Javier Llussá Ciuret die Agentur W/Brasil, die anfänglich noch mit GGK verbunden war.
Mit fast tausend Auszeichnungen für ihre Arbeiten gilt W/Brasil als eine der erfolgreichsten Agenturen. Durch die Fusion von W/Brasil mit McCann entstand im Jahr 2010 W/McCann. 2017 zog Olivetto nach London und war noch zwei Jahre Kreativberater für McCann Europe. In den letzten Jahren produzierte er einen Podcast und war als Kolumnist tätig.
Olivetto ist auch bekannt wegen seines Engagements für den Fussballverein Corinthians in São Paulo. Er war Anfang der 1980er-Jahre einer der Mitgründer der Bewegung Democracia Corinthiana, in deren Rahmen sich der Verein selbstverwaltet organisierte. Olivetto war es auch, der dafür sorgte, dass die Spieler der Corinthians politische Botschaften auf ihren Trikots trugen, die mehr demokratische Partizipation forderten. Während der Militärdiktatur, die damals in Brasilien herrschte, war dieses Engagement nicht ohne Risiken. In dieser Zeit war Olivetto Vizepräsident des Vereins.
2001 wurde Olivetto Opfer einer Entführung. 53 Tage verbrachte er in Geiselhaft, bevor ihn die Polizei befreien konnten.
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18.10.2024 17:54 Uhr
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