Hakenkreuz-Werber startet Agentur

PAM Advertising - Parvez Sheik Fareed sorgte mit einem Plakat gegen die Durchsetzungsinitiative für Furore. Nun hat er mit Miro Pfister eine eigene Agentur gegründet.

Texter Parvez Sheik Fareed und Art Director Miro Pfister sind am 1. März mit PAM Advertising gestartet, wie die Gründer in einer Mitteilung schreiben. Die Idee zur eigenen Agentur sei aus einer Notlage entstanden, sagt Sheik Fareed gegenüber persoenlich.com. «Es gab keine Agentur, die unseren Vorstellungen zu 100 Prozent entsprach». Er war zuletzt als Freelancer und bei einer Agentur tätig, wo er mit Pfister ein Text/Art-Team bildete.

«Wir richten uns an Brands, die wirklich auffallen wollen anstatt mit schöngeistigem Geschwurbel unsichtbar zu bleiben», so Miro Pfister, der auch ADC Young Professionals Mitglied ist, gemäss Mitteilung. Entsprechend unverblümt kommt die Agentur-Website daher.

Begrüsst wird der Besucher mit den Worten: «Um es gleich vorwegzunehmen: wahrscheinlich sind wir nicht die richtige Agentur für Sie.» Später folgen 27 Kriterien, wer bei der Agentur nicht anrufen soll. Haben die Gründer Angst mit Aufträgen überrannt zu werden? «Nein, im Gegenteil: wir machen uns absolut keine Illusionen, dass irgendjemand auf uns gewartet hat», sagt Sheik Fareed. «Wir wollen einfach von Anfang an die richtigen Kunden ansprechen und nicht jene, die zwanghaft nach Marketing-Lehrbuch-Prozess vorgehen.»

Sheik Fareed fiel 2016 mit seinem umstrittenen Hakenkreuz-Plakat gegen die Durchsetzungsinitiative auf. Werbeschaltungen an den Bahnhöfen Zürich, Genf und Basel entfachten eine hitzige Debatte, allerdings entfernten die SBB das Plakat nach nur wenigen Stunden (persoenlich.com berichtete).

Polarisieren und provozieren wollen die neuen Agenturinhaber auch in Zukunft. «Mit Langeweile und ‹Richtigkeit› lässt sich niemand aus der Reserve locken», so Sheik Fareed. Allerdings müsse es inhaltlich durchdacht und zielgerichtet sein, nicht einfach «eine Provokation der Provokations willen». Passend dazu richtet sich die Agentur gemäss Homepage denn auch an «furchtlose Kunden».  (pd/maw)