Die Umweltorganisation Greenpeace schreibt im Inserat, es würden «Insider mit Informationen aus der Blackbox Beznau» gesucht. Das Inserat erschien am Donnerstag in der «Aargauer Zeitung» und der «Weltwoche». Greenpeace begründet das Vorgehen damit, dass die Bevölkerung ein Recht habe zu wissen, wie grosse das Risiko bei Beznau 1 sei.
Warum wir #Beznau-Insider mit Geheim-Infos suchen, erklärt @ChristianEngeli #BlackboxBeznau https://t.co/EwdARL0nSJ pic.twitter.com/rKkktulJIR
— Greenpeace.ch (@greenpeace_ch) 1. September 2016
Der Reaktor in Döttingen AG steht seit März 2015 still. Bei Revisionsarbeiten wurden im Reaktordruckbehälter rund 925 Materialfehler entdeckt. Es handelt sich um fehlerhafte Materialstellen mit einer Grösse von 5 bis 6 Millimetern.
Der Block 1 ist mit 47 Betriebsjahren der älteste kommerzielle Reaktor der Welt. Der Energiekonzern Axpo rechnet als Betreiber damit, dass der Reaktor Ende Jahr hochgefahren werden kann.
Axpo muss der Aufsichtsbehörde, dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI), nachweisen, dass der Reaktor sicher betrieben werden kann.
Axpo plant keine rechtlichen Schritte
Greenpeace ruft «Beznau-Insider» auf, vertrauliche Dokumente zum Zustand des Reaktors anonym zu übermitteln. Dazu wurde eine eigene Website eingerichtet.
Der Energiekonzern Axpo reagierte gelassen. Man betrachte das Inserat als «Jux», hiess es auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Man sehe keine rechtlichen Schritte dagegen vor.
Gestaltet wurde das Inserat von der auf NGOs spezialisierten Werbeagentur Spinax Civil Voices, wie es in einer Mitteilung der Agentur heisst.
Verantwortlich bei Greepeace: Christian Engeli (Kampagnenleiter), Florian Kasser (Atom-Campaigner); bei Spinas Civil Voices: Lorenz Spinas, Matthias Freuler (Konzept), Stephan Huwiler (AD), Matthias Freuler (Text), Mirco Cresta (Grafik), Soraya Shademan (Beratung). (sda/pd)