03.12.2003

Schweizer Warenhäuser

Alle dieselbe Kundschaft im Visier

Verschärfter Konkurrenzkampf als logische Folge.

Da praktisch alle Schweizer Warenhäuser auf ein mittleres Kundensegment zielen, dürfte der Konkurrenzkampf schärfer werden. Dazu trägt auch die Migros bei, die mit einer dritten Welle von Markenartikeln im Sortiment die gleiche Kundschaft anpeilt.

Alle Schweizer Warenhäuser zielten derzeit auf das mittlere Kundensegment ab, sagte Rolando Benedick, Verwaltungsratspräsident der Warenhausgruppe Manor in einem Interview mit dem «ages- Anzeiger vom Mittwoch. Da 80 Prozent der Schweizer zum Mittelstand gehörten, sei dies auch richtig. Als ABM und Epa noch existierten, habe Manor die Mitte fast für sich gehabt. Jetzt sei es schwieriger. Im Billigsegment werde indessen "mit Sicherheit jemand nachstossen".

Klares Profil entwickeln

Als Strategie für eine Warenhaus-Gruppe ist für Benedick die Entwicklung einer eigenen Identität wichtig. Jeder Kunde müsse wissen, wofür der Name Manor stehe, sagte der Warenhaus-Chef der Zeitung. Manor bewerkstellige dies mit den Eigenmarken.

Auch Anton Scherrer, Präsident der Generaldirektion des Migros-Genossenschaftsbundes, hält eine Profilierung für Warenhäuser für zukunftsweisend. Migros' Warenhaus Globus sei das profilierteste der Schweiz und ziele in den Luxusbereich, sagte der Migros-Boss in einem Interview mit der Finanz und Wirtschaft.

Manor mit gedämpften Erwartungen -- Migros im Aufwind

Manor-Chef Benedick rechnete für das Gesamtjahr 2003 mit 2 Prozent weniger Umsatz. Dies trotz dem bevorstehenden Weihnachtsgeschäft, das besser als 2002 ausfallen dürfte. "Schlechter als im Dezember 2002 kann es nicht werden", sagte Benedick. Für Scherrer von der Migros war der Oktober der Signalmonat für den Aufschwung. Der Konzern verbuchte fast 6 Prozent Mehreinnahmen, sagte er der Finanz und Wirtschaft. Die Migros habe 0.4 Prozent Marktanteil hinzu gewonnen, denn "die Leute kommen in einer schwierigen Wirtschaftslage mehr in die Migros".

Wachstum im Lebensmittelbereich

Wachstumsmöglichkeiten für die Warenhäuser sieht der Manor-Chef im Lebensmittelbereich. Dieser steige in seiner Gruppe dieses Jahr um 2 Prozent, sagte er dem Tages-Anzeiger. Die Umsätze von Textilien sänken um 6 Prozent. Und Manor erwirtschafte in diesem Bereich 30 Prozent des Umsatzes. Eine Aufstockung der Lebensmittelabteilung wäre wünschbar, scheitere aber oft an der fehlenden Fläche.


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