Joint Venture nennt sich Admeira

Werbeallianz - Im April startet die Vermarktungsfirma von Ringier, SRG und Swisscom den operativen Betrieb. Nun ist der Name - eine englisch-rätoromanische Wortschöpfung - bekannt. Intern fielen die Reaktionen zuerst gemischt aus, sagt Admeira-Kommunikationschefin Romi Hofer.

von Michèle Widmer

Nachdem auch das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr und Energie (Uvek) grünes Licht gegeben hat, startet die umstrittene Vermarktungsfirma von Ringier, SRG und Swisscom Anfang April den operativen Betrieb.

Nun nimmt das Vorhaben Tell, wie es in der Projektphase genannt wurde, konkrete Formen an. Am Donnerstagnachmittag wurde der Name des Unternehmens bekannt. Admeira soll es heissen, wie die drei Partner mitteilen. 

Der Name ist eine englisch-rätoromanische Wortschöpfung und setzt sich zusammen aus den Begriffen «Advertising» und «meira». Letzteres bedeutet «Ziel». Damit kombiniere man einen Begriff aus dem Romanischen, das tief in der Schweizer Kultur verankert sei und für solide Werte stehe, mit dem globalen, modernen Wort «Advertising», heisst es in der Mitteilung.

Kurz vor der Öffentlichkeit wurden am Donnerstag auch die Mitarbeitenden der drei Partner über den Namen informiert, wie Romi Hofer, Publisuisse-Sprecherin und künftige Kommunikationschefin von Admeira gegenüber persoenlich.com erklärt. Die Reaktionen seien zu Beginn gemischt ausgefallen – was aber nicht weiter erstaunlich sei. Schliesslich gewinne der Name mit der Erklärung und der visuellen Umsetzung an Bedeutung.

Entwickelt worden ist das Logo von der Agentur Hotz Brand Consultants aus Steinhausen.

 

Die Ansprüche an den Namen waren hoch. Dieser sollte einen «hohem Identifikationsgrad» aufweisen, aussagekräfig sein, sowie sich differenzieren können und sprachunabhängig funktionieren. Mit Admeira habe man damit einen «Volltreffer gelandet», wird CEO Martin Schneider in der Mitteilung zitiert.

Der bisherige CEO von Publisuisse wird neuer CEO des Gemeinschaftsunternehmens mit über 280 Mitarbeitenden. Die Mitarbeiter aus drei verschiedenen Betriebskulturen zu vereinen, wird eine «grosse Herausforderung», sagt Schneider im Interview mit persoenlich.com. Jedoch sei es wichtig, nach einer langen Projektphase in den normalen Betriebsmodus übergehen zu können.

Besetzung des Verwaltungsrats

Mit dem Namen wird auch die definitve Besetzung von Geschäftsleitung und Verwaltungsrat kommuniziert. In der Geschäftsleitung sitzen Martin Schneider, Chief Executive Officer; Bruno Battaglia, Chief Financial Officer; Arne Bergmann, Chief Sales Officer; Beniamino Esposito, Managing Director Publishing; Markus Hollenstein, Chief Marketing Officer; Beatrice Kniel, Managing Director Broadcast; Philipp Scheidegger, Managing Director Digital und Marc Sier, Chief Operating Officer.

Dem Verwaltungsrat gehören nebst Marc Walder (Ringier) als Präsident und Roger de Weck (SRG) auch Gilles Marchand (SRG), Beat Grossenbacher (SRG), Urs Schaeppi (Swisscom), Ueli Dietiker (Swisscom), Roger Wüthrich-Hasenböhler (Swisscom), Claudio Cisullo (Ringier) und Alexander Theobald (Ringier) an.

Medienfrühstück zum Start

Der neue Brand tritt mit der Aufnahme des operativen Betriebs am 4. April erstmals am Markt auf. Zum Start lädt Admeira zum Medienfrühstück ein. Dort wird die Vermarktungsfirma erstmals ihre Produkte vorstellen, wie Sprecherin Hofer erklärt. 

Die drei Unternehmen betonen in ihrer gemeinsamen Mitteilung vom Donnerstag nochmals die Ziele der gemeinsamen Vermarktungsorganisation. Sie wollen den Schweizer Werbemarkt als Ganzes stärken und gegen ausländische Online-Riesen wie Google, Facebook und Youtube besser bestehen. Die Dienstleistungen stehe auch anderen Werbeauftraggebern, Verlegern und Agenturen offen.

Zum Schluss werden nochmals die Grundsätze aufgelistet, an welche sich die Vermarktungsfirma in den kommenden fünf Jahren halten will (persoenlich.com berichtete).

Beschwerde eingereicht

Das Joint Venture der drei Partner ist höchst umstritten. Dagegen haben nicht beteiligte Medienhäuser, der Verband Schweizer Medien und weitere Verbände Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht.  Ihrer Meinung nach gefährdet die Allianz die Medienvielfalt in der Schweiz und führt zu ungleichen Spiessen in der Branche.

Gegenüber der NZZ bestätigt der VSM eine entsprechende Rechtsschrift am Mittwoch abgeschickt zu haben. Gefordert werde darin eine aufschiebende Wirkung, wodurch Admeira womöglich zur Sistierung gezwungen werden könnte.