Globus wird Dutzende Filialen schliessen

Luxuswarenhaus - Die neuen Investoren planen, aus den Warenhäusern Marktplätze zu machen, auf denen man sich trifft. «Wir werden auch T-Shirts für 12 Franken und Jeans für weniger als 100 Franken verkaufen», sagt Vittorio Radice, neuer Verwaltungsratspräsident bei Globus.

Die neuen Eigentümer von Globus drücken aufs Gas. Das geht aus Berichten der Sonntagszeitungen hervor. Die NZZ am Sonntag schreibt, dass die Warenhauskette schon bald zahlreiche Filialen schliessen wird. Gefährdet seien mindestens zwei Dutzend Geschäfte. Besonders bedroht: die ehemaligen Schild-Filialen. Globus hat Schild vor zwei Jahren fallen gelassen und deren Filialen in Globus-Geschäfte umgewandelt.

La Rinascente als Vorbild 

Das Joint Venture aus der thailändischen Central Group und der österreichischen Signa will den grösseren Standorten aber treu bleiben: Zürich, Basel, Bern, Luzern, St. Gallen, Lausanne und Genf sollen nicht gefährdet sein, heisst es in der NZZaS. Globus wird zu einer exklusiven Markenwelt mit einem hohen Gastro-Anteil nach dem Vorbild von La Rinascente in Italien aufgewertet.

Topmarken sollen in die Globus-Läden 

Weitere Details erklärt Vittorio Radice, neuer Verwaltungsratspräsident bei Globus, im Interview mit der SonntagsZeitung. Er plant, aus den Warenhäusern Marktplätze zu machen, auf denen man sich trifft. «Wir wollen an jedem dieser Orte der Nummer eins Treffpunkt sein. Wir brauchen dafür grosse Läden, nicht kleine. Es stehen also harte Entscheidungen an», sagt Radice. Wie viele Angestellte ihren Job verlieren werden, ist noch ungewiss. Radice will die Topmarken in die Globus-Läden holen. «Wir hoffen, Marken aus dem Hause Louis Vuitton übernehmen zu können. Die meisten sind bis jetzt im Globus nicht präsent.» Die neu ausgerichteten Globus-Warenhäuser sollen aber nicht nur Luxus bieten. «Wir werden auch T-Shirts für 12 Franken und Jeans für weniger als 100 Franken verkaufen», sagt Radice in der SoZ.

Letzte Woche wurde bekannt, dass die Thai Central Group Globus für über eine Milliarde Franken von der Migros-Gruppe abkauft. (pd/eh)