27.05.2019

Beem

Interaktive Plakate kommen von Swisscom

Am Wochenende haben Kästchen auf Plakaten am Zürcher HB für Aufregung gesorgt. Über Beem erhalten smarte Geräte ein Ton-Signal und interagieren mit Plakaten oder Werbe-Spots. «20 Minuten», «Watson» und «Bluewin» wollen die Funktion in ihrer App nutzen.
von Loris Gregorio

Seit einigen Tagen sind auf Plakaten am Zürcher HB Kästchen installiert. Diese würden dafür genutzt, um verschiedene Endgeräte demselben Nutzer zuzuweisen, hiess es am Wochenende in den Medien (persoenlich.com berichtete). Die Boxen betreiben aber kein Cross-Device-Tracking, wie die APG und Swisscom am Montag in einer gemeinsamen Mitteilung schreiben. Es handle sich um Sound-Beacons des Swisscom-Start-Ups Beem, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

Beem werde nicht dazu eingesetzt, verschiedene Endgeräte demselben Nutzer zuzuweisen. Wenn ein Gerät ein Signal vom Beacon empfängt, sehe der Nutzer die entsprechende Meldung. Er habe dann die Möglichkeit, auf den Beem-Button zu klicken und zu interagieren. Zudem würden keine Gespräche mitgehört.

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Zum Start von Beem liege der Fokus auf APG-Plakaten und Kinospots. TV-Sender befänden sich in fortgeschrittener Testphase und würden in Kürze folgen. Bereits nutzbar sei Beem auf 3+. Beem-fähige Spots oder Plakatstellen senden ein Ton-Signal ausserhalb des Hörbereichs von erwachsenen Menschen und bei Plakatstellen zusätzlich ein Bluetooth-Signal.

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Integriert sei Beem bereits in den Apps von «20 Minuten», «Watson» und «Bluewin». Hat ein Nutzer eine dieser Apps geöffnet, erscheine ein Hinweis, sobald das Signal empfangen wird. Wird der Hinweis angewählt, öffne sich die Beem-Plattform, wo aktuelle Angebote passend zum gesehenen Plakat, zur Sendung oder zum Spot zu finden seien. Das können reine Zusatzinformationen, Gewinnspiel- oder Voting-Teilnahmen sowie auch Kaufangebote und Gutscheine sein.

SBB setzen auf Beem

Die erste mit Beem ausgestattete Kampagne starte am 3. Juni: Die SBB setzen auf die neue Technologie. Kunden könnten Kampagnen via APG (für Plakate) sowie Werbe-Weischer (für Kino) realisieren. Admeira und Goldbach seien für die TV-Implementation bereits in die Testphase involviert. «Klassische Werbemittel sorgen für die notwendige Aufmerksamkeit – dank Beem wird diese nun elegant mit interaktiven Aspekten und relevanten Inhalten mit Mehrwert verknüpft», wird Beat Holenstein, Mitglied der APG-Unternehmensleitung, zitiert.

Die Vision von Beem sei es, die analoge und digitale Welt zu verschmelzen: Das umfasse auch Einsatzmöglichkeiten ausserhalb der Werbung. Der Einsatz von Beem sei da sinnvoll, wo die Nutzer mit ihrem Smartphone interagieren und eine zusätzliche Informationsebene nutzen können – zum Beispiel an Events, in Museen oder zur räumlichen Orientierung. (pd/log)



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