KS/CS Kommunikation Schweiz hält nichts von Verboten

Kindermarketing - Der Branchenverband hält nichts von den Massnahmen, die die Autorin des Kinderbuchs «Werbehexen» fordert. Man sei sich der besonderen Verantwortung beim Thema Kinderwerbung jedoch bewusst.

In dem neuen Kinderbuch «Leo, Hanna und die Werbehexen» entlarvt Karin Burger Werbekniffs, die sich an Kinder richten. Die PR-Spezialistin kritisiert die Werbebranche scharf. Werber und Marketingspezialisten würden sich von Firmen unkritisch «vor den Karren spannen lassen», wie sie im Interview mit persoenlich.com sagte.

Die Autorin fordert strengere Gesetze und auch Verbote, wenn es um Kindermarketing geht. So fordert Burger etwa, dass am Nachmittag in den Kindersendungen keine Werbung für zuckerhaltige Produkte gemacht werden darf, wie sie gegenüber Radio SRF sagt.

Von solchen Verboten will der Branchenverband KS/CS Kommunikation Schweiz nichts wissen. Man sei sich jedoch der besonderen Verantwortung beim Thema Kinderwerbung durchaus bewusst, sagt Thomas Meier, Kommunikationsbeauftragter des Verbands, gegenüber Radio SRF. «Wir müssen aufpassen, dass wir nicht auf Kinder und Jugendliche losgehen, das heisst auf Personenkreise, die sich nicht selber wehren können», so Meier.

Dass es durchaus fragwürdige Werbung für Kinder gibt, gesteht er ein. Die Frage sei: «Wie reagieren wir darauf?» Meier verweist auf die Lauterkeitskommission und den Kodex der internationalen Handelskammer. Diese erwähnt das Thema zwar prominent, aber gerade bei der Kinderwerbung für Nahrungsmittel – an der sich Karin Burger besonders stört – nur sehr allgemein.

KS/CS Kommunikation Schweiz wolle sich auf die Kräfte der Selbstregulierung verlassen – eine Grundhaltung, die vom Schweizer Parlament mitgetragen wird, wie SRF schreibt. (maw)