So inszenieren Sponsoren die Schweizer Fussball-Stars

Fussball-WM in Russland - Das hart erkämpfte 1:1 gegen Brasilien freut die ganze Schweiz und natürlich die Nati-Sponsoren. Sieben Firmen, darunter Credit Suisse, SRF und Volkswagen, unterstützen das Schweizer Team. Carl F. Bucherer liefert edle Uhren und Swiss Life lässt den Kakadu orakeln.

von Michèle Widmer

Credit Suisse

Als Hauptpartner unterstützt die Schweizer Grossbank die Fussball-Nationalmannschaft seit 25 Jahren. Auf dieses langfristige Engagement für den Schweizer Nachwuchs fokussiert die Credit Suisse im diesjährigen TV-Spot, welcher auf den SRG- sowie privaten Kanälen gezeigt wird, und von der Agentur Havas konzipiert und realisiert wurde. Dazu kommt eine Plakatkampagne.


Auch auf Social-Media kommuniziert die Bank ihr Sponsoring kräftig. Mitte bis Ende Mai lief eine Quiz-Serie mit Schweizer Nationalspielern, zudem wird dort laufend über Aktuelles vom Schweizer Team berichtet. Zum Lachen bringen die Spots «Fit for Russia», worin die Fussballstars beim Russisch-Pauken zu sehen sind (persoenlich.com berichtete).


Zudem integriert die Credit Suisse das Thema Fussball aktuell in bestehnde Plattformen und Kundenevents.


Swiss Life

Der Lebensversicherer ist seit 14 Jahren Partner der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft. Nach der EM-Endrunde 2020 läuft der aktuelle Vertrag aus. Für die anstehende WM in Russland plant Swiss Life verschiedene Events und Aktivitäten, wie es auf Anfrage von persoenlich.com heisst. «Wir wollen sowohl bei unseren Mitarbeitenden wie auch bei unseren Kunden emotionale Berührungspunkte mit der Marke schaffen», sagt Kommunikationschef Martin Läderach.

Im Zentrum stehen dabei drei Filmporträts der Schweizer Fussball-Stars Johan Djourou, Stephan Lichtsteiner und Manuel Akanji, welche die neue Leadagentur Ruf Lanz verantwortet (persoenlich.com berichtete). Die Spots sollen die Brücke schlagen zwischen Fussball und dem Unternehmensmotto Selbstbestimmung. Inserate in «20 Minuten», «NZZ am Sonntag» und «SonntagsBlick» weisen zusätzlich auf diese Filme hin (persoenlich.com berichtete).


Für Kunden und weitere Gäste hat Swiss Life ein besonderes Zückerchen parat. Ihnen ermöglicht der Lebensversicherer die Schweizer Gruppenspiele im Public Viewing auf dem Bauschänzli in Zürich zu verfolgen. Der exklusive Swiss-Life-Bereich bietet laut Läderach Platz für 200 Personen.


Für ein Highlight sorgt ein gefiedertes Orakel: Ein Kakadu namens Conrad wird jeweils im Vorfeld der Schweizer Spiele den Ausgang der Partie tippen. Dafür findet Conrad in seiner Voliere in der Eingangshalle des Binz Centers zwei Schälchen vor, die mit dem Länderwappen der beiden Mannschaften ausgestattet sind. Picke er zuerst aus dem Schweizer Schälchen, gewinne das Nationalteam, entscheide er sich für den Gegner, hole dieser den Sieg, heisst es. Die WM-Prophezeiungen von Conrad können auf Facebook sowie im Intranet verfolgt werden.





Swiss

Die Airline setzt bei ihren Massnahmen zur Fussball-WM auf Humor. In mehreren Spots, welche von der Agentur Publicis konzipiert und umgesetzt wurden, ziehen sich die Fussball-Stars der Schweizer Nati mit Sprüchen gegenseitig auf (persoenlich.com berichtete).

So macht zum Beispiel Captain Stephan Lichtsteiner mit dem Captain der Swiss-Maschine Bekanntschaft. Und Gelson Fernandes kriegt eins auf die Finger, als er nach einem roten Schokoladentäfeli greifen will.

 



Seit der EM 2016 ist die Swiss offizielle Airline aller Schweizer Fussball-Nationalteams. Am letzten Montag flogen die Spieler mit einem Airbus A321 nach Samara. Dafür hat die Swiss das Flugzeug besonders ausgerüstet und etwas andere Menüs serviert (siehe Bilder).

 


Carl F. Bucherer

Das Uhrenunternehmen unterstützt die Schweizer Nati seit 2016 als «Official Timekeeper». «Wir aktivieren diese Partnerschaft 360 Grad: In der Werbung, PR, Promotions-Aktionen, Social Media bis hin zum Verkaufspunkt wie auch auf der Produktebene», sagt Sonja Hagmann, PR-Chefin von Carl F. Bucherer, auf Anfrage.

Rund um die Weltmeisterschaft hat das Unternehmen inhouse TV-Spots realisiert, welche ab Sonntag, 16. Juni auf SRF zu sehen sind. Dazu wurden mehrere Print-Anzeigen geschaltet. Auch für die Social-Media-Kanäle wurde eine Kampagne mit Fussball-Themen entwickelt.

 

 

Ein wertvolles Präsent fürs Handgelenk gab es für die Spieler des Nationalteams: Eine Uhr, genauer gesagt das Modell «Manero Flyback». Auf Instagram erklärt Captain Stephan Lichtsteiner, warum seine Kollegen und er sich für dieses Modell entschieden haben.


Und Carl F. Bucherer liess es sich nicht nehmen, die Übergabe der Uhren an die Spieler auf Facebook zu inszenieren.

 




Volkswagen

Seit vier Jahren ist VW offizieller «Car Partner» der Schweizer Nationalmannschaft. Der aktuelle Vertrag läuft noch bis 2020, wie der Autohersteller auf Anfrage mitteilt. Auch VW inszeniert die Partnerschaft mit einem TV-Spot. Gezeigt wird, wie die Spieler – allesamt mit VWs – zum Tourbus fahren. Im Mittelpunkt steht Breel Embolo, auf den alle warten müssen, weil er verschlafen hat.

Der Spot wurde in Zusammenarbeit mit der Agentur WWP Creative realisiert, wie VW auf Anfrage mitteilt. Zu sehen sei er seit Ende Mai noch bis Anfang Juli in den Fussball-Blöcken der SRG-Medien sowie auf anderen Sendern in allen Sprachregionen der Schweiz.

Danebst setzt VW auf Display-Werbung, diverses POS-Material sowie Give Aways für die Showrooms der VW-Partner. Auf Social Media zeigt das Unternehmen exklusive Spieler-Videos und Verlosungen.

 


Puma

Seit 20 Jahren sprintet die Schweizer Fussball-Nati mit dem Raubtier-Logo auf der Brust auf den Fussballfeldern herum. Puma ist «Technical Partner» des Teams. Nebst der Schweiz stattet die Sportmarke auch Serbien, Uruguay und Senegal an der WM aus. Das sich das Aushängeschild Italien nicht für die Weltmeisterschaft qualifizieren konnte, war für das Unternehmen ein herber Schlag. Gegenüber dem «Blick» gibt sich Puma-CEO Bjorn Gulden optimistisch: «Es braucht nicht zehn Mannschaften, um sichtbar zu sein. Dafür reichen die vier, die wir haben.»


«Pumas Kommunikationsmassnahmen mit dem Schweizerischen Fussball Verband (SFV) rund um die WM fokussieren sich auf die Punkte PoS-Präsenz und Digital», sagt ein Sprecher auf Anfrage. Zum Launch der Heimtrikots seien im vergangenen Jahr in Kooperation mit dem Handelspartner Ochsner Sport ein aufwendiges Social-Media-Video produziert worden. 

 

In der heissen WM-Phase steigere sich die Instore-Präsenz auf über 100 Doors in der kompletten Schweiz, so der Sprecher weiter. Hinzu kämen Premium-Store-Flächen bei Jelmoli oder Ochsner Sport am Flughafen Zürich.

Zu hoffen bleibt, dass die Qualität der Trikots besser ist als bei der EM 2016. Die Leibchen der Schweizer wurden damals im dritten Gruppenspiel gegen Frankreich in Fetzen gerissen und sorgten für viel Gespött. Die Ursache: ein Materialfehler. Heuer kann das nicht mehr passieren, wie CEO Gulden im «Blick» sagt: «Das Material wurde speziell getestet.»




SRG

Das Schweizer Radio und Fernsehen ist offizieller «Broadcast Partner» der Schweizer Fussball Nationalmannschaft und berichtet deshalb in TV, Radio und Onlinemedien mit Vollprogramm über die WM 2018. Alle 64 Spiele werden live im Fernsehen bei SRF zwei und SRF info sowie als Lifestream gezeigt (persoenlich.com berichtete).



Im WM-Studio in Zürich stimmen Paddy Kälin und Lukas Studer auf die Livespiele ein und analysieren das Spielgeschehen gemeinsam mit wechselnden Tagesgästen. Im Anschluss ans Abendspiel begrüsst Tom Gisler fussballaffine Autoren und Kabarettisten zum WM-Talk «Letschti Rundi». Und die künftige Russland-Korrespondentin Luzia Tschirky reist quer durch Russland, um in der Hintergrundsendung «Luzia in Rossija» über den Alltag in Russland zu berichten.