02.04.2023

Migros

Trübe Aussichten für Melectronics und Co.

Der abtretende Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen rechnet bei den Migros-Fachmärkten weiterhin mit Schwierigkeiten. Die zunehmende Digitalisierung sei eine der Ursachen.
Migros: Trübe Aussichten für Melectronics und Co.
Migros-CEO Fabrice Zumbrunnen an der Bilanzmedienkonferenz der Migros vom 28. März 2023. (Bild: Keystone/Michael Buholzer)

Trotz neuer Leitung schreiben die Fachmärkte der Migros – wie Melectronics, SportXX, Do it und Co. – nach Corona wieder Verluste. Der im April abtretende Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen ist weiterhin wenig zuversichtlich. «Bei den Fachmärkten rechne ich auch im laufenden Jahr mit Schwierigkeiten», sagte er im Gespräch mit der SonntagsZeitung. Die Probleme haben laut Zumbrunnen unter anderem mit der zunehmenden Digitalisierung zu tun. «Diese Läden spüren die Konkurrenz des Onlinehandels deutlich.»

Dabei hatte die Migros den Bereich 2020 neu organisiert. In den Jahren 2020 und 2021 schrieb der Bereich Gewinne. Der Corona-Effekt ist verpufft. «Die Fachmärkte profitabel zu betreiben, war schon vor Covid eine Herausforderung, und das ist immer noch so», sagt Zumbrunnen zur SonntagsZeitung. Nicht nur der Onlinehandel macht den Sorgenkindern der Migros zu schaffen. Der orange Riese ist mit seinen Fachmärkten mancherorts im Vergleich zur Konkurrenz eher ein Zwerg.

Ende der hohen Teuerung in Sicht

Im Detailhandel gibt es auch Lichtblicke. Ein baldiges Ende der Teuerung in den Supermärkten erwartet Coop-Chef Philipp Wyss. «Ich gehe davon aus, dass sich die Preise ab Mitte Jahr stabil entwickeln werden. Aber es hängt natürlich davon ab, wie sich der Franken entwickelt», so Wyss im Interview mit der NZZ am Sonntag. Coop habe bereits wieder angefangen, bei gewissen Artikeln die Preise zu senken. Er betont zudem, dass wegen der starken Inflation im Ausland gewisse Markenartikel in der Schweiz nicht mehr teurer seien als etwa bei deutschen Supermärkten.

Auch die Migros rechnet damit, dass punkto Teuerung das Schlimmste vorbei ist. «Mit der Entspannung auf dem Energiemarkt fallen die Preise teilweise bereits schon wieder. Sofern kein weiteres Krisenszenario Realität wird, dürfte der Höhepunkt überschritten sein und sich die Situation nun stabilisieren», erklärt das Unternehmen gegenüber der NZZ am Sonntag. (pd/sda/cbe)


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