Text: IGEM Grafiken: David Biedert / screen-up
· Hartgesottene Gamer sind jung und männlich: Konsolenspiele und PC-Games werden vorwiegend von jüngeren Männern genutzt – jeder dritte männliche Teenager spielt täglich.
· Gaming als Zeitvertreib im Alter: Frauen zwischen 55 und 75 Jahren vertreiben sich die Zeit besonders häufig mit digitalen Spielen – ein Viertel spielt jeden Tag.
· Die Masse spielt Casual Games: Rund ein Drittel der Bevölkerung nutzt Gedächtnis-, Denk- und Lernspiele, je knapp ein Viertel digitale Karten- und Brettspiele.
· Lieber gratis spielen als bezahlen: 37 Prozent der Schweizer:innen spielen Gratisspiele mit Werbung, und lediglich 26 Prozent kaufen Games.
· Jump ’n’ Run ist das Top-Genre der Core-Games: Jump ’n’ Run, Rennspiele und Action/Adventure sind die beliebtesten Genres unter den Konsolen- und Computer-Games.
Ein Drittel der jugendlichen Männer spielt täglich
Mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung spielt Games: 3,4 Millionen (53% der Bevölkerung) nutzen digitale Spiele, und 1,3 Millionen (20%) tun dies täglich. Am beliebtesten ist Gaming unter jungen Männern:
86 Prozent der 15- bis 19-Jährigen verbringen ihre Freizeit mit Games, und 34 Prozent dieser Gruppe spielen jeden Tag. Mit zunehmendem Alter nimmt der Game-Konsum der Männer sukzessive ab: Von den 20- bis 29-Jährigen spielen rund vier Fünftel (81%) gelegentlich Games und von den 30- bis 39-Jährigen knapp zwei Drittel (64%). Bei den 55- bis 75-Jährigen ist es nur noch etwas mehr als ein Drittel (36%).
Frauen über 55 beschäftigen sich besonders häufig mit Games
Unter den Schweizerinnen ist Gaming in allen Generationen ähnlich stark verbreitet. Im Schnitt spielt rund jede zweite Frau ab und zu ein Game, einzig bei den Jugendlichen ist der Anteil mit 61 Prozent etwas höher. An zweiter Stelle steht erstaunlicherweise die älteste Gruppe der Befragung: 52 Prozent der Frauen im Alter von 55 bis 75 vertreiben sich die Zeit mit Games. Im Unterschied zu den Männern nimmt der Game-Konsum bei den Frauen mit dem Alter zu: Ein Fünftel der 35- bis 54-Jährigen spielt täglich, und bei den über 55-Jährigen sind es gar 25 Prozent. Zum Vergleich: Nur 13 Prozent der 15- bis 19-jährigen Frauen gamen jeden Tag.
Lern-Games dominieren, vor digitalen Karten- und Brettspielen
Gedächtnis-, Denk- und Lernspiele sind bei den Schweizer:innen am beliebtesten: 2 Millionen (32% der Bevölkerung) nutzen Games, um zu lernen oder sich geistig fit zu halten. Stark verbreitet sind zudem Karten- (24%) und Brettspiele (23%) sowie Puzzles (21%). Damit sind Spiele mit Lerninhalten und niederschwellige, meist kostenlose Casual Games wie zum Beispiel «Angry Birds» deutlich beliebter als kostenpflichtige Konsolen- oder Computerspiele. Fast die Hälfte der Nutzer:innen spielt täglich solche Spiele, darunter deutlich mehr Frauen als Männer.
Jump ’n’ Run dominiert bei Core-Games
Core-Games, die sich an eingefleischte Gamer richten, finden ein jüngeres und vorwiegend männliches Publikum. Das beliebteste Genre unter den Konsolen- und PC-Spielen ist Jump ’n’ Run: 1,2 Millionen (19% der Bevölkerung) hüpfen gerne mit Super Mario oder anderen Spielfiguren durch Fantasiewelten. Stark verbreitet sind zudem Rennspiele wie «Gran Turismo» (17%) sowie die Genres Action und Adventure (15%), Shooter (13%), Strategie (12%) und Sport (11%). Darauf folgen Sandbox-Games wie «Minecraft», Simulationen und Rollenspiele (je 10%).
Mehrheit spielt auf dem Smartphone, Sony Playstation ist die Top-Konsole
Das beliebteste Gaming-Gerät ist das Smartphone: 2,5 Millionen (40% der Bevölkerung) spielen auf dem Handy. An zweiter Stelle stehen Spielkonsolen mit 1,4 Millionen (23%). Männer nutzen diese mehr als doppelt so häufig wie Frauen, wobei die Geräte vor allem bei 15- bis 34-Jährigen stark verbreitet sind. Die beliebteste Konsole ist Sony Playstation (13%), gefolgt von Nintendo (8%) und Microsoft Xbox (3%). Das Tablet wird häufiger zum Gamen genutzt (18%) als der Laptop (15%), insbesondere von älteren Personen. Den PC (14%) nutzen vorwiegend Core-Gamer, die täglich spielen.
Fast nur Männer bezahlen für Games
Die Mehrheit spielt kostenlose Games. 2,4 Millionen (37% der Bevölkerung) nutzen Gratisspiele mit Werbung, darunter ebenso viele Frauen wie Männer. 1,6 Millionen (26% der Bevölkerung) sind bereit, Geld für Spiele auszugeben, und die Käuferschaft ist überwiegend männlich: Der Männeranteil liegt beim Kauf von physischen Datenträgern bei 71 Prozent und beim Onlinekauf von Games sogar bei 77 Prozent. Game-Käufer sind im Schnitt 33 Jahre alt, wobei die Kundschaft bei In-Game-Items – käuflichen Extras innerhalb der Spiele – am jüngsten ist.
Die Mehrheit spielt allein, Multiplayer-Spiele vor allem bei Jüngeren beliebt
Die Mehrheit der Bevölkerung spielt für sich allein: 3,2 Millionen (51% der Bevölkerung) beschäftigen sich mit Single-Games. 1,7 Millionen (27%) spielen Multiplayer-Spiele mit Freunden oder der Familie. Personen, die nur Single-Games spielen, sind im Durchschnitt 52 Jahre alt, während Multiplayer mit 31 Jahren deutlich jünger sind. Massively Multiplayer Online Games (MMOG), die zusammen mit unzähligen anderen Nutzer:innen online gespielt werden, erreichen mit 370 000 Personen (6%) nur eine Minderheit. Bei den täglichen Gamern sind MMOG-Spiele wie zum Beispiel «World of Warcraft» oder «Final Fantasy» aber überdurchschnittlich beliebt.
Studie Digimonitor
Die Studie Digimonitor erhebt seit 2014 jährlich die Nutzung von elektronischen Medien und Geräten in der Schweiz. Ab 2024 sind die Daten repräsentativ für die internetnutzende Schweizer Bevölkerung im Alter von 15 bis 75 Jahren (6,3 Millionen Personen). Ein Fokus der diesjährigen Umfrage lag auf dem Thema Gaming. Die Onlinebefragung fand im April und Mai 2024 statt. Im Auftrag der IGEM Interessengemeinschaft elektronische Medien und der WEMF AG für Werbemedienforschung befragte Intervista 1970 Personen, davon 1008 in der Deutschschweiz, 762 in der Romandie und 200 in der italienischen Schweiz. Das Vertrauensintervall liegt bei maximal +/- 2,2 Prozentpunkten.
Die Resultate stehen IGEM-Mitgliedern kostenlos zur Verfügung. Nicht-Mitglieder können die Studie für 5000 Franken beziehen.
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