Nach der ehemaligen Medienministerin Doris Leuthard spricht sich nun auch ihr Vorgänger Moritz Leuenberger gegen die vorschnelle Abschaltung der UKW-Frequenzen für Radios aus. Das erklärt Leuenberger im Exklusiv-Interview mit Roger Schawinski.
Persönlich sei er der Meinung, dass die Ablösung einer Technologie nicht dermassen forciert werden sollte, so Leuenberger. Denn dadurch würde massenhaft «graue» Energie verschleudert, weil Millionen funktionsfähige UKW-Geräte nutzlos würden. Er würde es vielmehr begrüssen, wenn die analoge und die digitale Technologie zumindest so lange parallel laufen würden, bis sich die neue Technologie wirklich etabliert habe. Ausserdem gebe es Menschen, die mit der neuen Technik Probleme hätten. «Deshalb verstehe ich diese forcierte, von oben herab befohlene Eile nicht», sagte Leuenberger im «Talkradio» auf Radio 1.
Weiter begrüsst Leuenberger auch, dass seine Nachfolgerin Doris Leuthard ihren UKW-Abschaltungsentscheid aus dem Jahr 2016 heute nicht mehr fällen würde (persoenlich.com berichtete). «Das ist das Wichtigste: Dass man umdenken kann, auch wenn man zuvor etwas im Enthusiasmus beschlossen hat.» (pd/cbe)