11.01.2003

Ermordeter ukrainischer Journalist

Autopsie in Lausanne

"Reporter ohne Grenzen" hoffen auf neue Hinweise über den Tathergang.

In der Affäre um den in der Ukraine ermordeten Journalisten Georgi Gongadse wird das Institut für Rechtsmedizin in Lausanne eingeschaltet. Die Leiche, welcher der Kopf abgetrennt worden war, soll erneut von unabhängiger Stelle begutachtet werden. Die Untersuchung beginne am Montag, bestätigte Sonia Blatmann vom Europa-Büro der Reporter ohne Grenzen (RSF) eine Meldung der Tageszeitung Le Matin vom Samstag. Der RSF-Generalsekretär Robert Ménard war im vergangenen Jahr zur zivilen Klägergruppe gestossen.

Der oppositionelle Journalist Gongadse war am 16. September 2000 verschwunden. Später wurde eine Leiche ohne Kopf gefunden. Die Behörden gaben vor, das es sich um den Leichnam Gongadses handelt und dass er einem gewöhnlichen Verbrechen zum Opfer gefallen sei. Später wurden aber Tonbänder veröffentlicht, die angeblich eine Verwicklung von Präsident Leonid Kutschma in die Affäre belegten. Dies führte zu wütenden Protesten in Kiew und Rücktrittsforderungen gegen Kutschma.


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