Damit hatten sie am Dienstagmorgen nicht gerechnet, als sie sich nichts ahnend zur Arbeit aufmachten. In einer kurzfristig anberaumten Online-Teamsitzung wurden die Mitarbeitenden der Today-Portale über die Schliessung informiert (persoenlich.com berichtete). Zwei ehemalige Mitarbeiter von PilatusToday äussern gegenüber Zentralplus.ch scharfe Kritik am Vorgehen der Geschäftsleitung. Eine entlassene Mitarbeiterin von FM1Today in St. Gallen beschreibt auf TikTok die kurzfristige und überraschende Kommunikation.
«Der Ton der Geschäftsleitung war sehr emotions- und teilnahmslos, menschlich schwierig», wird eine ehemalige Mitarbeiterin, die anonym bleiben will, auf Zentralplus.ch zitiert. Ein weiterer Ex-Mitarbeiter bezeichnet die Kommunikation als «Katastrophe» und «das Hinterletzte».
Besonders stossend empfanden die Angestellten, dass die Verantwortlichen die Verantwortung für das Scheitern der Portale den Redaktionen zuschoben. «Uns wurde an der Teamsitzung klargemacht, dass nicht etwa strategische Fehler ursächlich sind für das Ende der Today-Portale, sondern wir von den Redaktionen die gesamte Schuld tragen», berichtet der ehemalige Redaktor. Dies, obwohl sie «jeden Tag um sechs Uhr früh auf der Matte» gestanden hätten.
CH Media begründet die Einstellung der Portale mit wirtschaftlichen Faktoren. «Zwar steigen die Reichweiten, aber die Umsatzentwicklung ist rückläufig. Und wir sehen keinen Weg, die Today-Portale in absehbarer Zeit kostendeckend zu betreiben», sagte Florian Wanner, Leiter Regionale Elektronische Medien von CH Media, in einem persoenlich.com-Interview. Das Unternehmen verweist gegenüber Zentralplus.ch auf ein «mehrstufiges Kommunikationskonzept» mit Einzelgesprächen und der Unterstützung durch ein externes Care Team. (nil)