06.10.2000

Blocher schlägt zurück

Nachdem die Schweizer Presse Christoph Blochers Aussage über "Lügenmedien" in der NZZ verurteilt hat, beharrt Blocher in einer flammenden Rede vor der Verlegerschaft auf seiner Aussage.

"So kann er ein Blatt nicht abkanzeln", sagte Schweizer Presse-Geschäftsführer Peter Hartmeier zu Blochers Aussage über den Blick, "das ist der politischen Kultur abträglich." Und übergab dem Nationalrat das Wort. Blocher zeigte sich voll im Saft. "Ich werde nicht sagen, dass jemand seinen Saustall ausmisten soll", sagte Blocher mit Bezug auf Peter Bodenmanns letztjährige Anspielung auf den Villiger-Artikel im Facts, "weil ich nicht weiss, ob sie überhaupt einen haben. Und ich werde auch nicht sagen, dass ich keine Zeitungen lese..." (in Anspielung auf Ursula Kochs vorletztjährige Provokation)"... ich nehme Ihre Kritik aber zur Kenntnis, wiederhole jedoch meine Aussage." Blocher führte aus, ihn habe ein Gespräch mit dem Besitzer von CNN stark beeindruckt, der ihm sagte, die Meinung der Journalisten interessiere nicht, sondern, sie sollten einfach den Sachverhalt darstellen, wie er sei, das ist alles.

"So kann er ein Blatt nicht abkanzeln", sagte Schweizer Presse-Geschäftsführer Peter Hartmeier zu Blochers Aussage über den Blick, "das ist der politischen Kultur abträglich." Und übergab dem Nationalrat das Wort. Blocher zeigte sich voll im Saft. "Ich werde nicht sagen, dass jemand seinen Saustall ausmisten soll", sagte Blocher mit Bezug auf Peter Bodenmanns letztjährige Anspielung auf den Villiger-Artikel im Facts, "weil ich nicht weiss, ob sie überhaupt einen haben. Und ich werde auch nicht sagen, dass ich keine Zeitungen lese..." (in Anspielung auf Ursula Kochs vorletztjährige Provokation)"... ich nehme Ihre Kritik aber zur Kenntnis, wiederhole jedoch meine Aussage." Blocher führte aus, ihn habe ein Gespräch mit dem Besitzer von CNN stark beeindruckt, der ihm sagte, die Meinung der Journalisten interessiere nicht, sondern, sie sollten einfach den Sachverhalt darstellen, wie er sei, das ist alles.

Früher sprach man noch von der Presse als vierte Gewalt im Staat. Er habe der Presse nie diese Aufgabe zugewiesen. Was ihn bedrücke, ist, dass die Themen gegeben seien. Wer zum Beispiel gegen die Neutralität schriebe, mit dem stimme etwas nicht. Durch diese stillschweigende Themenübereinkunft entstehe Kampagnen-Journalismus.Titel würden zu Propagandablättern der veröffentlichten Meinung. Zum Beispiel drei Themen gelten als allgemeinrichtig, an denen man nicht rütteln dürfe: 1. Man muss sagen, man sei für die Öffnung der Schweiz. 2. Man muss sagen, Shareholder Value sei bös. 3. Man dürfe nicht nur an die Wirtschaft denken, sondern man habe auch eine volkswirtschaftliche Verantwortung.

Wohin das führt, meinte Blocher, sehe man bei Sulzer. 15 Jahre werkelte man unter diesen Deckmänteln, und jetzt breche der ganze Konzern auseinander. Blocher führte ein Beispiel an, wie der SonntagsBlick gemäss seiner Meinung Lügen verbreite. So titelte der Sobli "Ebner will die AHV abschaffen". Tele24 nahm die Geschichte auf. Am Montag berichtete der Blick darüber. Doch Ebner habe dies nie behauptet. "Es geht hier nicht um eine Zeitung, sondern um einen Stil", sagte Blocher.

Blocher kritisierte Verleger Michael Ringier. "In meinem Laden (Ems Chemie; Red) trage immer ich die Verantwortung, da kann ich nicht sagen, ein Profit Center-Leiter habe dies und das gesagt. Ringier müsse für alles geradestehen, was in seinem Laden laufe. Namentlich kritisierte er auch Ringier-Berater Frank A.Meyer, der stets Einfluss auf Politiker zu nehmen versuche. Dies lege er aber nicht eigentlich Meyer zur Last, sondern viel schlimmer finde er die Politiker, die dies zuliessen. Nationalrätin Anita Fetz bezeichnete in der späteren Diskussionsrunde mit Blocher unter Führung von NZZ-Redaktor Max Frenkel die Fehde zwischen Blocher und Meyer als Gockelkampf.


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