Das in Zürich domizilierte Medienunternehmen Tamedia AG konkretisiert die Pläne für das Initial Public Offering (IPO) am SWX Swiss Exchange. Unter der Federführung von UBS Warburg platziert ein Bankensyndikat, bestehend aus der deutschen WestLB Panmure, Lombard Odier & Cie., der Zürcher Kantonalbank und Rüd, Blass & Cie. AG, 2 Mio. Namenaktien mit einem Nominalwert von je CHF 10 bei einem breiten Anlegerpublikum. Die Aktien werden von den bisherigen Aktionären, der Familie Coninx, abgegeben. Weitere 300'000 Aktien, ebenfalls aus den Beständen der bisherigen Aktionäre, entfallen auf den Greenshoe (Mehrzuteilungsoption). Von den insgesamt 10 Mio. ausgegebenen Titeln werden, wenn der Greenshoe vollständig ausgeübt wird, 2,3 Mio. Titel respektive 23 Prozent im Publikum platziert sein. 1 Prozent davon soll in die Hände der Mitarbeiter und des Managements gelangen. Nach zwölf Monaten sollen weitere 10 Prozent plaziert werden. Um die Unabhängigkeit des Unternehmens sicher zu stellen, soll eine Stimmrechtsbeschränkung auf 5 Prozent vorgenommen werden. Davon ausgenommen sind laut Tamedia-Finanzchef Patrick R. Eberle die Familienaktionäre. Die Tamedia-Spitze zeigte sich am Dienstag zufrieden über die Verfassung des Medienkonzerns. Im ersten Halbjahr sei der Umsatz um 9,5 Prozent auf 415,1 Mio. Fr. gesteigert worden, hiess es. Der Betriebsgewinn (EBIT) wuchs um 3,4 Prozent auf 72,1 Mio. Franken.
In Zukunft will sich Tamedia noch verstärkt als "Content Provider" profilieren und die Chancen komplementär wachsender Medienplattformen nutzen. Erstes Standbein sei aber weiterhin "Print Media", die Zeitungen und Magazine. Im Auf- respektive rasanten Ausbau begriffen sei die zweite Säule, die "Electronic Media" (TV, Radio und Internet). Die Stärke von tamedia in der Produktion von Inhalten sowie im Inseratengeschäft solle mit eigenen Content-Plattformen (etwa TA-Online) und mit der Winner-Gruppe ins Internet übertragen werden. Hier sollen zusammen mit Partnern überdies die Potenziale des E-Commerce ausgeschöpft werden wie etwa mit dem kürzlich angekündigten Joint-Venture mit BlueWin und Credit Suisse, das den Aufbau eines vertikalen Finanzportals mit vielseitigen e-commerce-Möglichkeiten zum Ziel hat. Ergänzt werde die Strategie durch die dritte Säule, das logistische Rückgrat "Services". Darin seien insbesondere die Anlagen für die Printproduktion das Druckzentrum Bubenberg und die Beteiligungen an Zustellorganisationen zusammengefasst.
Die Tamedia AG wird mit Blick auf das IPO den Verwaltungsrat neu besetzen. Die Familie Coninx bleibt durch Dr. Hans Heinrich Coninx als Präsident des Verwaltungsrates und Dr. Pietro Supino vertreten. Dem neuen Verwaltungsrat werden ferner die bisherigen Mitglieder Dr. Robert Karrer, Dr. Iwan Rickenbacher sowie Karl Dietrich Seikel angehören. Zusätzlich sollen zwei weitere "unabhängige Persönlichkeiten mit "herausragender Erfahrung" in den Bereichen Publizistik respektive "IT" berufen werden. Damit tritt die Familie die Stimmenmehrheit im Kontrollgremium ab.
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