Bundeshaus-Journalistin Eva Novak muss gehen

CH Media - Aus Spargründen hat Eva Novak letzte Woche die Kündigung erhalten. Sie sei im Vergleich mit anderen «alt und teuer». Trotzdem ist die 60-Jährige zuversichtlich, dass sie eine neue Stelle finden wird, wohl «aber ausserhalb des Journalismus».

von Edith Hollenstein

Seit mehr als 30 Jahren arbeitet Eva Novak als Journalistin. 19 Jahre lang war sie als Bundeshauskorrespondentin für Zentralschweizer und später auch Ostschweizer Medien tätig, für die «Neue Luzerner Zeitung» und ihre Regionalausgaben, später zusätzlich für die «Zentralschweiz am Sonntag» und die «Ostschweiz am Sonntag».

Nun muss sie per Ende Juni gehen. Als eine von der Schliessung betroffenen Redaktorinnen und Redaktoren musste sie am Dienstag die Kündigung entgegennehmen. «Mir tut das leid, und es ist schade», sagt Novak auf Anfrage von persoenlich.com. Sie hätte ursprünglich für sich selbst beschlossen gehabt, dass sie bis zum Schluss ihres Arbeitslebens als Journalistin hätte arbeiten wollen. Das sei nun wahrscheinlich nicht möglich, so Novak. Die 60-Jährige ist zuversichtlich, dass sie trotz Nähe zum Pensionsalter eine neue Beschäftigung oder Stelle finden wird. «Wohl aber ausserhalb des Journalismus», so Novak.

Angesichts der angespannten Situation in der Branche und nach dem Zusammenschluss der AZ und NZZ-Regionalmedien habe sich ein solcher Schritt abgezeichnet, sagt Novak. Sie hätte gehofft, dass sie allenfalls in der Zentralredaktion von CH Media eine Arbeitsstelle erhalten hätte. Doch das sei wohl deshalb nicht so, weil sie «alt und teuer» sei, sagt die Bernerin gegenüber persoenlich.com.

Erste Frau an der Spitze des VBJ

Nun will sie als erstes über die Bücher und einen «Lebensplan B» entwickeln. Bereits angefangene, sich über mehrere Jahre erstreckende Recherchen, wird sie weiterverfolgen und die Texte dann als freie Journalistin den Verlagen anbieten. Novak, die zu denjenigen gehört, für die «Journalist kein Beruf, sondern eine Leidenschaft» ist, war bei der Nachrichtenagentur AP in den Journalismus eingestiegen. Anschliessend arbeitete sie als Freie, beim «Bund», beim Schweizer Fernsehen und bei RTL/Pro7 Schweiz.

Seit 2010 ist sie zudem Präsidentin der Vereinigung der Bundeshausjournalisten (VBJ). Novak, die als erste Frau in diese Funktion gewählt wurde, wird nun voraussichtlich das Präsidium abgeben, denn ab Sommer sei sie ja jetzt wohl keine Bundeshausjournalistin mehr. Die VBJ vertritt die Interessen der im Bundeshaus akkreditierten Journalistinnen und Journalisten.