16.03.2021

Tamedia

Bundesrat verurteilt jegliche Diskriminierung

Aline Trede, Nationalrätin der Grünen, hat bei der Regierung Fragen zum «strukturellen Sexismus» beim Medienunternehmen eingereicht.
Tamedia: Bundesrat verurteilt jegliche Diskriminierung
Der Frauenprotest bei Tamedia beschäftigt auch die Politik. (Bild: Keystone/Gaëtan Bally)

Die Sexismus-Vorwürfe bei Tamedia haben die Politik erreicht. In einer Fragestunde des Nationalrats wollte Aline Trede, Fraktionspräsidentin der Grünen, vom Bundesrat wissen, ob er vom Brief der 78 Tamedia-Journalistinnen, die «strukturellen Sexismus im Unternehmen dokumentieren» (persoenlich.com berichtete), Kenntnis genommen habe und ob er handeln werde. Weiter interessierte die Politikerin, ob der Bundesrat sich überlege, in der Medienförderung auch ethische und Diversity-Aspekte zu beachten.

trede

In seiner Antwort vom 15. März 2021 schreibt der Bundesrat, dass er über die Medien Kenntnis vom Brief der Tamedia-Journalistinnen erhalten habe. Er verurteile prinzipiell alle Formen von Diskriminierung, Belästigung und Mobbing am Arbeitsplatz. Die Berücksichtigung von ethischen und Diversity-Kriterien sei aber weder im Radio- und Fernsehgesetz noch im Postgesetz bei der Medienförderung vorgesehen. «Aus Sicht des Bundesrates würden sich solche Kriterien auch nicht eignen. Ihre Überprüfung wäre wegen der hohen Komplexität und Sensibilität des Themas kaum möglich», heisst es in der Antwort weiter. Der Umgang mit Gleichstellungsfragen und Sexismus sei primär eine Frage der Unternehmenskultur, die Regelung solcher Aspekte Gegenstand von arbeitsrechtlichen Massnahmen. Diese könnten zum Beispiel im Rahmen eines Gesamtarbeitsvertrages geregelt werden.

Der Protestbrief von 78 Tamedia-Journalistinnen hat hohe Wellen geschlagen und beschäftigt auch die oberste Chefetage der TX Group (persoenlich.com berichtete). (lom)



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