Corona-Pandemie sorgt für Kündigungswelle

20 Minuten - Auf der Redaktion der Pendlerzeitung haben in jüngster Zeit gleich mehrere Medienschaffende gekündigt. Chefredaktor Gaudenz Looser führt dies auf die «belastende Phase der Pandemie» zurück. Im Bereich «Mental Health» wurden nun mehrere Initiativen lanciert.

von Christian Beck

Die Personalabteilung von 20 Minuten hat in jüngster Zeit viel zu tun. «In den letzten Monaten haben ziemlich viele Leute gekündigt», teilt ein Informant persoenlich.com mit. So haben Céline Krapf, Ressortleiterin Reporter, Zürich-Chef Thomas Mathis, Bern-Chef Christian Holzer oder People-Chefin Christina Duss gekündigt. Kommuniziert wurde der Abgang von Silvana Guanziroli, Leiterin Video-News – sie wechselt zu Swica (persoenlich.com berichtete). Dazu kommen weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Videodesk respektive Newsdesk verlassen – fünf Namen sind der Redaktion bekannt.

20 Minuten bestätigt diese Abgänge auf Anfrage von persoenlich.com. Von einem «Exodus», wie dies der Informant bezeichnete, will man jedoch nicht sprechen. «Ja, wir stellen derzeit eine vergleichsweise hohe Zahl von Kündigungen fest, die aber, einzeln betrachtet, aus den unterschiedlichsten Gründen ausgesprochen wurden. Sie stehen in keinem direkten Zusammenhang», so Gaudenz Looser, Chefredaktor von 20 Minuten.

Einen indirekten Zusammenhang zwischen den verschiedenen Kündigungen gibt es dennoch. «Was wir generell sagen können, ist, dass sich in der lange anhaltenden und für viele belastenden Phase der Pandemie mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als sonst grundsätzliche Gedanken zu ihrer persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung gemacht haben», so Looser weiter. Dabei seien einige Kolleginnen und Kollegen zur Entscheidung gelangt, dass sie sich beruflich verändern wollen – «was wir bedauern», so Looser.

Psychische Gesundheit als Herausforderung

20 Minuten hat auf die Kündigungswelle bereits reagiert. «Wir stehen aktuell und im Hinblick auf weiterhin anspruchsvolle Monate mit allen unseren Mitarbeitenden in intensivem Austausch und haben verschiedene Initiativen gestartet, damit bestehende Unsicherheiten adressiert und Herausforderungen im Bereich Mental Health durch individuelle Lösungen überwunden werden können», so Looser zu persoenlich.com. «Dies auch mit dem Ziel, dass wir motiviert und mit einem ‹new way of work› in die Zukunft starten können.»

Die betroffenen Stellen werden alle wieder besetzt. «Für den grössten Teil haben wir bereits passende Nachfolgeregelungen gefunden», sagt Chefredaktor Looser. Namen würden zum gegebenen Zeitpunkt kommuniziert.