25.10.2000

Schweizer Film

"Das Fähnlein der sieben Aufrechten"

"Schweizer Alpenwestern" im Freilichtmuseum Ballenberg

Gottfried Kellers "Das Fähnlein der sieben Aufrechten" wird im Freilichtmuseum Ballenberg in Rekordzeit verfilmt. Produzent Lukas Erni plant eine Art "Schweizer Alpenwestern" mit Jungstars aus der Kidskultur. Das 21-jährige Berner Pop-Starlet Kisha spielt Hermine: Die Tochter des reichen Geschäftsmanns Frymann, die nicht den ebenso reichen Wunschkandidaten des Vaters ehelichen will, sondern lieber den armen Schneider-Sohn Karl. Für dessen Rolle wurde wiederum der ehemalige Snowboard-Weltmeister Fabien Rohrer verpflichtet. "Für einen Kinofilm brauchen wir Stars", erklärt Erni. Und die wurden bewusst aus einem breiteren Entertainment-Bereich gewählt, wie das im Ausland schon lange gemacht wird.

Ausgangspunkt des Filmprojekts war die letztjährige Produktion des Landschaftstheaters Ballenberg. Der Autor Hansjörg Schneider hatte die Keller-Novelle "Das Fähnlein der sieben Aufrechten" für die Bühne adaptiert und modernisiert. Gezeigt wurden senkrechte Patrioten, Profitmaximierer, Schwadroneure und "gringige" Frauen vor authentischer bäuerlicher Dorfkulisse: lebensdralles und intelligentes Volkstheater mit frechem emanzipatorischen Dreh. "Ein Stück Schweizer Kulturgut", sagt Erni, das es seiner Meinung nach auf Zelluloid zu erhalten lohnt. Für die Filmversion wurde der gebürtige Berner Regisseur Simon Aeby engagiert, der für seinen Spielfilmerstling "Three below Zero" letztes Jahr den Max Ophüls Preis erhalten hatte. Ins Zentrum soll der Film die Liebesgeschichte zwischen Karl und Hermine rücken, welche dafür beide mit Jungprominenz neu besetzt wurden. Ebenfalls als Neubesetzung kam der aus der Schweizer Sitcom "Fertig lustig" bekannte Erich Vock als Karls Nebenbuhler Ruckstuhl dazu. Ansonsten wurde das Originalcast der Theaterproduktion übernommen: Hauptsächlich lokale Laienschauspieler aus dem Berner Oberland sowie die beiden professionellen Theaterschauspieler Urs Bihler und Silvia Jost.



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