15.12.2004

Das neue Jugendradio in Zürich heisst djradio

Voraussichtlich ab Herbst 2005 auf Sendung.

Das UVEK hat heute bekannt gegeben, dass die djradio für das neue Jugendradio den Zuschlag erhält. Das Departement hat sich damit für ein Kontrastprogramm ausgesprochen, das journalistische Qualität verspricht. Kontrastpotential sieht das UVEK nicht allein im Angebot elektronischer Musik. Vielmehr besteht ein wesentlicher Vorzug des Projekts in der Bereitschaft des Initianten, auch inskünftig neue Jugendtrends aufzugreifen und diese ins Programm einfliessen zu lassen.

Egon Blatter, Geschäftsführer von djradio gegenüber "persoenlich.com" zum Entscheid: " Wir freuen uns irrsinnig! Wir haben uns vier Jahre für ein neues urbanes Radio eingesetzt. Wir wollen mit unserem Team das in uns gesetzte Vertrauen erfüllen."

Dem UVEK ist daran gelegen, dass sich das konzessionierte Radio tatsächlich an Jugendliche richtet. Stark gewichtet wurden deshalb vor allem organisatorische und institutionelle Voraussetzungen, welche die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Radio für die 15 bis 24-Jährigen gemacht wird und dass das einmal konzessionierte Radio auch in Zukunft diese Ausrichtung behält.

Durch die Zusammenarbeit mit dem Institut für angewandte Medienwissenschaft der Zürcher Hochschule Winterthur (IAM) verfügt djradio über die erforderlichen institutionellen und personellen Voraussetzungen: Da laufend IAM-Studierende ihr Praktikum bei djradio absolvieren, ist sichergestellt, dass dem Anliegen permanenenter Fluktuationen Rechnung getragen wird. Ferner wird durch diese Zusammenarbeit journalistisches Know-how ins Jugendradio einfliessen, was sich positiv auf die redaktinellen Beiträge auswirken wird.

Die Konzession läuft bis fünf Jahre nach Inkrafttreten des neuen Radio- und Fernsehgesetzes, längstens jedoch bis am 31.Dezember 2014. Technisch wird das programm ab dem Sendestando0rt Zürichberg abgestrahlt. Das Empfangsgebiet lässt sich mit demjenigen des bestehenden Lokalprogramms Radio Tropic zu vergleichen.

Die Konzessionierung ist das Ergebnis eines Ausschreibungsverfahrens, das am 27. mai 2003 gestartet worden ist. Abgewiesen wurden folgende Projekte_ Music First (Initiant: Guiseppe Scaglione, Betreiber von Radio 1095), Groove FM (Initiantin: Suzanne Speich, Gründerin von VivaSwizz), RadioMAX (Initiant: Mike Gut) und Radio 3fach(Initiant: Verein Radio 3fachLuzern)

Falls eine abgewiesene partei den Konzessionsentscheid an den Bundesrat weiterzieht, wird der neue Sender erst nach rechtskräftiger Erledigung der Bewschwerde mithin frühestens in ungefähr einem Jahr auf Sendung gehen können.

Als Reaktion auf den Entscheid fordert Radio 105 in einer Medienmitteilung den Rücktritt von Bundesrat Leuenberger und des Bakom-Vizedirektors Martin Dumermuth. Mit der Vergabe der Jugendradiokonzession an djradio habe das UVEK erneut ein privates Alternativradio konzessioniert, das weder im Hörer- noch im Werbemarkt einem Bedürfnis entspreche.



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