12.01.2022

Mediapulse

Diese TV-Sendungen punkten bei den Zuschauern

Das Schweizer Fernsehen hat 2021 einen Rekord-Marktanteil erreicht. Auch CH Media ist mit dem TV-Bereich zufrieden. persoenlich.com zeigt auf, welche Sendungen massgeblich zu den aktuellen Nutzungszahlen beitragen haben.
Mediapulse: Diese TV-Sendungen punkten bei den Zuschauern
SRF zieht zu den Nutzungszahlen für das Jahr 2021 eine positive Bilanz. (Bild: SRF/Oscar Alessio)

Die ersten Monate der Corona-Pandemie haben die Nachfrage nach den Information- und Unterhaltungsangeboten der TV-Sender sprunghaft ansteigen lassen, was der gesamten Gattung Tagesreichweiten von 68 Prozent im ersten Halbjahr 2020 und 64 Prozent im zweiten Halbjahr bescherte. In der zweiten Jahreshälfte 2021 liegt der Wert bei 61 Prozent und damit wieder auf dem Vor-Corona Niveau, wie die Forschungsstelle Mediapulse am Mittwoch mitteilte. Dieser Trend habe sich auch für die Sehdauer bestätigt, also die tägliche TV-Nutzungszeit pro Person. Diese stieg demnach von 123 Minuten im zweiten Halbjahr 2019 auf 133 Minuten im zweiten Halbjahr 2020 und liegt im abgelaufenen Semester bei 121 Minuten.

Marktanteile_6

Trotz allem jubelt das Schweizer Fernsehen. SRF 1, SRF zwei und SRF info hätten 2021 insgesamt einen Marktanteil von 33,5 Prozent (Overnight-Wert) und somit den höchsten Wert seit der Einführung der neuen Messmethode im Jahr 2013 erreicht. Auch in der Primetime, der wichtigsten Sendezeit am Abend zwischen 19 und 22.30 Uhr, erzielten die TV-Sender von SRF mit einem Marktanteil von 41,8 Prozent (Overnight-Wert) einen neuen Spitzenwert, wie es in einer Mitteilung heisst. Mit einem Marktanteil von 15,3 Prozent sei SRF 1 während der Primetime auch bei der Zielgruppe der 15- bis 29-Jährigen führend.

Verglichen mit der Zeit vor der Pandemie war im abgelaufenen Jahr das Informationsbedürfnis der Schweizer Bevölkerung noch immer erhöht, jedoch auf einem tieferen Niveau als zu Beginn der Krise im Jahr 2020, heisst es weiter. Mit 1,233 Millionen Zuschauenden war die «Tagesschau»-Hauptausgabe vom 13. Januar die meistgesehene Sendung von SRF 1 im Jahr 2021. Die Millionenmarke knackte die «Tagesschau» 2021 insgesamt 22 Mal. Über das gesamte Jahr hinweg verfolgten diese im Schnitt 750'000 Zuschauende.

Gefragt waren auch die tagesaktuellen Nachrichtensendungen «Schweiz aktuell» mit 374'000 sowie «10 vor 10» mit 423'000 Zuschauenden im Schnitt. Auf besonders viel Interesse stiessen die zwei Sondersendungen zu den Unwettern im Sommer mit im Schnitt 642'000 Zuschauenden. In dieser Phase der schweren Unwetter verzeichnete das Web- und App-Angebot von SRF Meteo bis zu rekordhohe 1,8 Millionen Visits am Tag.

Fiktionale Serien sind beliebt

Besonders gefragt waren bei SRF im vergangenen Jahr die fiktionalen Serien «Wilder», «Neumatt» und «Tschugger» mit im Schnitt 687'000, 529'000 und 446'000 Zuschauenden. In der zeitversetzten Nutzung sieben Tage nach Ausstrahlung kamen bei «Wilder» durchschnittlich 98'000, bei «Neumatt» 99'000 und bei «Tschugger» 166'000 Zuschauende dazu. Mit 330'000 Starts für «Wilder», 370'000 Starts für «Neumatt» und einer Million Starts für «Tschugger» wussten die SRF-Serien auch auf Play SRF zu überzeugen.

Abermals auf grossen Anklang stiess das Format «Auf und davon» mit 753'000 Zuschauenden im Schnitt, was dem dritthöchsten Wert seit 2013 entspricht. «rec.», das neue Online-Reportageformat, verzeichnete auf YouTube seit der Lancierung im Juli insgesamt über 1,4 Millionen Videostarts. Rund 80 Prozent der erreichten Nutzenden sind unter 45 Jahre alt, so SRF in der Mitteilung.

So viel Beachtung wie noch nie seit 2013 fanden die «SRF bi de Lüt»-Formate «Familiensache» (699'000 Zuschauende) und «Unser Dorf» (660'000 Zuschauende). Ebenfalls für einen Spitzenwert sorgte die «SRF bi de Lüt»-Liveshow aus Andermatt mit im Schnitt rund 638'000 Zuschauenden. Beliebt waren auch die Spielshow «Game of Switzerland» mit durchschnittlich 524'000 sowie die Jubiläumsausgabe von «Wetten, dass…?» mit 662'000 Zuschauenden. Die «Happy Day»-Ausgabe vom 1. Mai war auch bei der Zielgruppe der 15- bis 29-Jährigen mit einem Marktanteil von 39,8 Prozent äusserst gefragt.

Das ESC-Halbfinale auf SRF zwei mit dem später drittplatzierten Gjon's Tears war mit im Schnitt 276'000 Musikfans die erfolgreichste Nicht-Sportsendung auf SRF zwei.

Fussball-EM mit hohem Zuschauerinteresse

2021 ebenfalls punkten konnte SRF mit einem umfangreichen Sportangebot – von der alpinen Ski-WM in Cortina d'Ampezzo über die Eishockey-WM bis hin zu der Fussball-Europameisterschaft und den Olympischen Spielen in Tokio. Die Männerabfahrt an der Ski-WM sahen durchschnittlich 872'000, den Triumph von Corinne Suter in der Frauenabfahrt über 730'000 Skifans.

Für Begeisterung sorgte die Schweizer Nationalmannschaft an der Fussball-Europameisterschaft: So fieberten bei den Partien gegen die Türkei, Frankreich und gegen Spanien 1,506 respektive 1,447 und 1,449 Millionen Zuschauende mit. Einen Tag nach dem historischen Achtelfinalsieg gegen Frankreich verzeichnete das Webangebot auf srf.ch/sport und der SRF Sport App rekordhohe 2,6 Millionen Visits.

Auch CH Media ist zufrieden

Auch die fünf Privat-TV-Sender TeleZüri, Tele M1, TeleBärn, Tele 1 und TVO «punkteten nicht nur mit einer umfassenden und kritischen Berichterstattung zum Thema Corona, sondern auch mit Spezialsendungen zu den nationalen und regionalen Abstimmungen und Wahlen», schreibt CH Media. Darüber seien stiessen unterhaltende Inhalte wie der «SommerTalk» und das Schweizer Reportagemagazin «+41» auf grosses Zuschauerinteresse gestossen.

Zusammen erreichten die regionalen TV-Sender im zweiten Halbjahr 2021 täglich im Durchschnitt rund 600'000 Zuschauerinnen und Zuschauer (Overnight +7). «Unser Rückgrat – die Newssendungen – sorgen für relevanten regionalen Service public, der auch eine grosse Zahl von Zuschauerinnen und Zuschauern erreicht. Genau das motiviert die rund 140 redaktionellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jeden Tag harte journalistische Arbeit zu leisten als Service für die Menschen in unseren Regionen», wird Oliver Steffen, Chefredaktor TV Regional CH Media, in der Mitteilung zitiert.

Auch der nationale TV-Bereich von CH Media blickt laut eigenen Angaben «auf ein erfolgreiches zweites Halbjahr» zurück. So habe die Jubiläumsstaffel von «Der Bachelor» auf 3+ mit durchschnittlich 23,8 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe «den stärksten Staffelstart aller Zeiten» gefeiert. Auch in der Zielgruppe der 15- bis 24-jährigen Frauen habe der Staffelstart «mit einem sensationellen durchschnittlichen Marktanteil von 62,2 Prozent» einen neuen Höchstwert erreicht.

Ende September sorgte die Live-Übertragung des Uefa-Champions-League-Spiels Atalanta Bergamo gegen die BSC Young Boys «für Traumquoten», wie es weiter heisst. Mit einem Live-Marktanteil von 28 Prozent habe 3+ nicht nur die Schweizer Konkurrenten klar hinter sich gelassen, sondern gleichzeitig den besten Live-Wert für die Übertragung eines Sportevents seit Senderbestehen erzielt.

Das Zuschauerinteresse widerspiegle sich auch in der Marktanteilsentwicklung der weiteren nationalen TV-Sender von CH Media. (pd/cbe)



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