Diskussion zum Medienpaket diesmal ohne Gebrüll

SRF Arena - Im Vergleich zum «Skandal-‹Club›» war die Diskussion in der «Arena» am Freitagabend unspektakulär. Die Politsendung lief «gesittet» ab, so Watson. Der Blick findet: Moderator Sandro Brotz hatte seine Gäste unter Kontrolle. Anders sieht es die Weltwoche.

Bereits zum zweiten Mal in dieser Woche trafen am Freitagabend im Studio von SRF Befürworter und Gegner des Mediengesetzes aufeinander. Nach der lautstarken Auseinandersetzung in der «Club»-Sendung am vergangenen Dienstag, stellten sich viele die Frage, ob die «Arena» zu einer ähnlich «peinlichen Veranstaltung», wie die Weltwoche die Diskussion im «Club» bezeichnete, werden würde (persoenlich.com berichtete).

Dass die Diskussionsrunde diesmal nicht zu einer Brüll-Show ausgeartet ist, sei «Arena»-Moderator Sandro Brotz zu verdanken, sind sich der Blick und Watson einig. Brotz hätte vor allem Philipp Gut vom Referendumskomitee, der in der «Club»-Sendung aufgefallen war, im Griff gehabt, so der Blick. Sobald der Kommunikationsberater und ehemalige stellvertretende Chefredaktor der Weltwoche zum Monolog ausholte, reagierte Brotz prompt, stellen der Blick und Watson fest.

Ganz anders beurteilt TV-Kritiker René Hildbrand den Moderator. In seinem Artikel auf weltwoche.ch bezeichnet er Sandro Brotz als «unziemlich». «Brotz zielte auf Philipp Gut und kreidete diesem lautstark an, er sei schon wegen übler Nachrede schuldig gesprochen worden», schreibt Hildbrand. Auch den Präsidenten des Referendumskomitees Peter Weigelt hätte Brotz mehrmals belehrt.

Einig sind sich die Weltwoche und Watson in ihrer Einschätzung vom Auftritt der Bundesrätin Simonetta Sommaruga. «Sommaruga repetierte fast mantramässig, wie wichtig das Paket für den Erhalt von Lokalzeitungen, -radios und -fernsehen sei», schreibt Vanessa Hann in ihrem Artikel auf watson.ch. Auch René Hildbrand wirft der Bundesrätin vor, sie hätte nur ihr Argument von den Kleinen und Mittleren wiederholt, ohne auf den Vorwurf der Gegner einzugehen, wonach die Hauptprofiteure die grossen Verlage mit ihren Millionengewinnen wären.

Für eine Abwechslung in dem Hin und Her zwischen den altbekannten Argumenten des Ja- und Nein-Lagers sorgte laut Watson Martina Fehr, Direktorin des Medienausbildungszentrums MAZ. Auf das Argument der Gegner, wonach staatliche Subventionen die Unabhängigkeit der Medien gefährden würden, konterte Martina Fehr: «Mir macht nicht der Staat Angst. Wer sich einmischt, ist der Werbekunde», wird Martina Fehr in dem Artikel zitiert.

Die «Arena» zum Nachschauen gibt es hier. (mj)