Energy Zürich bleibt an der Spitze der Privatradios

Mediapulse - Der Ringier-Sender verteidigt seine Führungsposition auch im zweiten Halbjahr 2016. Radio 24 hat derweil wieder etwas aufgeholt. Aus den Top 5 rausgerutscht ist Radio Argovia. Das Medium Radio ist weiterhin beliebt und wird täglich von 87 Prozent der Deutschschweizer genutzt.

von Christian Beck

Eines vorweg: Die folgenden Radionutzungszahlen beziehen sich auf das Mediapulse Radiopanel für das 2. Semester 2016. Berücksichtigt wird dabei die Bevölkerung in der Deutschschweiz ab 15 Jahren von Montag bis Sonntag während 24 Stunden. Die Radios vermelden in ihren eigenen Medienmitteilungen andere Vergleichswerte. Häufig beziehen sie sich dabei auf ihre Konzessionsgebiete oder auf die Zeit von Montag bis Freitag. Am Wochenende sind die Hörerzahlen meist etwas tiefer.


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Laut Mitteilung von Mediapulse hat die Gesamt-Radionutzung gegenüber den Vorsemestern bezüglich der Reichweiten in allen Landesteilen leicht abgenommen. Dennoch erfreut sich das Medium Radio weiterhin grosser Beliebtheit und wird täglich von 86,7 Prozent der Deutschschweizer Bevölkerung eingeschaltet. Auf dem Vormarsch sind laut Mitteilung die privaten Radiostationen, welche gegenüber den SRG-Sendern an Marktanteilen und Nutzungsminuten zulegen konnten.

Die Tagesreichweiten der Privatradios

Unverändert sind die ersten drei Plätze bei den Privatradios. Energy Zürich hat mit 282'100 praktisch gleich viele Hörer wie im ersten Halbjahr 2016. «Wir sind stolz, dass wir zum dritten Mal in Folge an der Spitze sind», sagt Dani Büchi, CEO der Energy-Gruppe, gegenüber persoenlich.com.

7750 Hörer dazugewonnen hat Radio 24 und konnte mit 254'900 Hörern wieder etwas Boden gutmachen gegenüber Energy Zürich. Radio 24 hat sich zum Ziel gesetzt, wieder ganz an die Spitze zurückkehren, wie Geschäftsführer Florian Wanner in einem früheren persoenlich.com-Interview erklärt hat. Laut Medienmitteilung des Senders sei dieses Ziel auch erreicht, zumindest wenn die Zahlen auf das sogenannte Konzessionsgebiet 23 (Zürich-Glarus) heruntergebrochen werden. «Radio 24 holt sich die Nummer 1 im Sendegebiet zurück», heisst es da. In diesem Gebiet hat Energy Zürich keine Konzession.

Bleiben wir aber beim Gesamtvergleich Deutschschweiz: Eine praktisch unveränderte Hörerzahl (224'350) hat Radio FM1 und sichert sich damit «Bronze». Radio Argovia muss einen Hörerverlust von rund 12'000 Personen hinnehmen gegenüber dem ersten Halbjahr und kommt neu noch auf 208'730 Hörer. «Für Radio Argovia ist das Konzessionsgebiet Aargau entscheidend und dort sind wir weiterhin die Nummer 1 in der werberelevanten Zielgruppe», so Geschäftsführer Roland Baumgartner gegenüber persoenlich.com.

Mit dem Abrutschen von Radio Argovia haben die Radios Pilatus (219'420, leichtes Plus) und Radio Zürisee (211'130, unverändert) je einen Platz gutgemacht.

Längste Hördauer bei Privatradios bei einer Stunde

Interessant ist der Blick auf die Hördauer bei den Zürcher Sendern. Hier liegt Radio 1 (112'850 Hörer) vorne. Im Schnitt wird das Programm während 52 Minuten pro Tag gehört, dies vor Radio Zürisee (49 Minuten), Radio 24 (47 Minuten), Energy Zürich (46 Minuten) und Radio Top (42 Minuten). «Wir stehen für starke Inhalte und Meinungen und dies wird von unseren Hörern offensichtlich sehr geschätzt», sagt Moderationsleiter Marc Jäggi auf Anfrage. Die höchste Hördauer unter den Privatradios hat Radio BeO mit 62 Minuten. Radio SRF 1 wird während 95 Minuten gehört.

Neue Radiowährung ab 2018

Ab 2018 wird die bestehende Schweizer Radiowährung modernisiert, wie Mediapulse mitteilt. Dabei kommt weiterhin eine Messuhr, die sogenannte Mediawatch, zum Einsatz, welche den Radio-Konsum des Trägers akustisch erfasst (siehe Bild oben). Neben der in Design und Technologie optimierten Mediawatch 4 wird zusätzlich die Einführung einer Mess-App getestet. Die neue Forschungstechnologie, welche zu einer verbesserten Datenstabilität und schnelleren Datenverfügbarkeit führt, wird ab 1. Juli 2017 im Rahmen eines Parallelbetriebes zur bestehenden Messung getestet. Die definitive Umstellung erfolgt auf den 1. Januar 2018.


Lesen Sie dazu auch den Blog von persoenlich.com-Redaktor Christian Beck.