07.11.2000

Erhalt der romanischen Presse

Kanton Graubünden schaltet sich in Diskussion ein.

In Graubünden schaltet sich der Kanton in die wieder entflammte Diskussion um die Zukunft der rätoromanischen Presse ein. Eine Arbeitsgruppe soll bis Ende Jahr Lösungen zum Erhalt einer lebendigen romanischen Presselandschaft finden. In der Gruppe sollen Vertreter das Bundesamtes für Kultur, des Kantons Graubünden sowie Verleger der romanischen Presse Einsitz nehmen, wie der bündnerische Medienbeauftragte Flurin Caviezel am Dienstag zu einem Bericht des Ostschweizer Regionaljournals von Radio DRS erklärte. Konkrete Lösungen für die Zukunft der romanischen Presseerzeugnisse seien noch nicht vorhanden. Die Arbeitsgruppe müsse deshalb Vorschläge erarbeiten, die für alle Romanen sowie die Anbieter romanischer Medienprodukte stimmten, sagte Caviezel.

Ausgelöst wurde die neue Diskussion um die romanische Presse durch die angekündigte Entlassung der Engadiner-Redaktion bei der romanischen Tageszeitung La Quotidiana (LQ) vom Verlag der Südostschweiz Mediengruppe in Chur ("persoenlich.com" berichtete). Betroffen von der Kündigung auf Ende Januar nächsten Jahres sind drei von acht LQ-Journalisten. Verleger Hanspeter Lebrument griff zu dieser personellen Massnahme, nachdem das Bundesamt für Kultur einen Beitrag der Lia Rumantscha von 50'000 Franken für die LQ aus verfassungsrechtlichen Gründen abgelehnt hatte. Die Dachorganisation der romanischen Sprachverbände wollte das Geld, das aus Subventionen stammt, zur besseren Verbreitung der LQ im Engadin einsetzen, wo das Blatt nur rund 700 von total 6000 Abonnenten hat.



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