Fast jede Journalistin erlebt Sexismus

#Me(dia)too - 80 Prozent der Journalistinnen sind laut einer Umfrage von Tamedia bei der Arbeit mit Sexismus konfrontiert. My Sports-Programmchefin Steffi Buchli, SRF-Anchor Susanne Wille, Tamedia-Redaktorin Tina Huber und der Journalist Alain Gfeller diskutieren das Thema.

Anfang Juni veröffentlichte Tamedia unter dem Stichwort Me(dia)too eine grosse Recherche über Sexismus am Arbeitsplatz unter Medienschaffenden (persoenlich.com berichtete). 3429 Journalistinnen und Journalisten in der Deutschschweiz und der Romandie wurden angeschrieben. 755 Personen aus TV, Radio, Print und Online aus allen grossen Medienhäusern machten mit. Das Ergebnis der Umfrage: Jede zweite Teilnehmerin berichtete von sexueller Belästigung im Job. 

Nun veröffentlicht Tamedia weitere Zahlen aus der Umfrage. 378 Journalistinnen und 254 Journalisten beantworteten die Frage, ob sie bei der Arbeit mit Sexismus konfrontiert seien. 80 Prozent der Teilnehmerinnen sowie 44 Prozent der Teilnehmer sagten Ja. Männer berichten vorwiegend von Sexismus-Vorfällen gegenüber Frauen, die sie mitbekommen haben.

Gleichzeitig veröffentlicht die «SonntagsZeitung» ein Gespräch zum Thema mit Steffi Buchli, Programmchefin von My Sports, «10 vor 10»-Moderatorin Susanne Wille, Tamedia-Redaktorin Tina Huber und der freie Journalist Alain Gfeller.

Darin ergänzte Wille die Ankündigung, dass die SRG Diversität und Gleichstellung in der Unternehmensstrategie festhält (persoenlich.com berichtete). «Die Themen werden nicht einfach in einer Charta oder in einer Grundsatzerklärung festgehalten, sondern sollen fester Teil unseres Selbstverständnisses werden», sagt sie. Man könne sich bei kleinen Änderungen auf diese Strategie berufen. Flexible Arbeitszeitmodelle, Jobsharing, Homeoffice. Dass Sitzungen nicht mehr zu Zeiten stattfinden, zu denen man Kinder in die Betreuung bringen oder sie abholen müsse. (wid)