13.06.2022

NZZ Deutschland

Geschäftsführer Jan-Eric Peters geht

Der CEO von NZZ Deutschland hat sich entschieden, das Medienhaus Ende 2022 zu verlassen. Die Stelle von Jan-Eric Peters soll gemäss NZZ «nicht eins zu eins nachbesetzt» werden, da die «nächste Wachstumsphase» ein «angepasstes Führungsmodell» erfordern würde.
NZZ Deutschland: Geschäftsführer Jan-Eric Peters geht
Ist seit Anfang 2021 Geschäftsführer von NZZ Deutschland: Jan-Eric Peters. (Bild: NZZ)
von Tim Frei

Jan-Eric Peters trat am 1. Januar 2021 als Geschäftsführer mit dem Auftrag an, die Expansion der NZZ in Deutschland zu beschleunigen. Er habe das Büro in Berlin zu einem «schlagkräftigen Tochterunternehmen für den deutschen Markt ausgebaut», wie die NZZ mitteilt. Das Team wurde dafür von 10 auf 25 Mitarbeitende aufgestockt – nicht nur in der Redaktion, sondern neu auch in der Produktentwicklung, Datenanalyse und im Marketing. Die «strategischen Initiativen und Innovationen» hätten Wirkung gezeigt: Die Bekanntheit und Reichweite der NZZ in Deutschland konnte laut Angaben des Medienunternehmens in kurzer Zeit erhöht und die Zahl der Abonnentinnen und Abonnenten weiter gesteigert werden. 

Der Erfolg zeige sich in der Verdoppelung des Umsatzes im Jahr 2021 und darin, dass trotz der getätigten Investitionen bereits die Profitabilität erreicht worden sei. «Auch in der ersten Hälfte dieses Jahres sind wir im deutschen Markt stärker gewachsen als geplant. Ich bin mir sicher, dass es mit diesem hervorragenden Team auch in der nächsten Phase der Wachstumsinitiative gelingen wird, diese positive Entwicklung fortzusetzen und zu verstetigen. Wir werden diese Phase in den kommenden Monaten gut vorbereiten», lässt sich Jan-Eric Peters in der Mitteilung zitieren. 

«Jan-Eric hat die wichtige Transformation von einem reinen Korrespondentenbüro zu einer gut funktionierenden Verlagsorganisation gewinnbringend geleitet und damit die Basis geschaffen für die weitere erfolgreiche Entwicklung der NZZ in Deutschland», sagt NZZ-CEO Felix Graf und fügt an: «Ich bedaure Jan-Erics Entscheid, kann ihn aber gut nachvollziehen. Im Namen der Geschäftsleitung danke ich ihm herzlich für sein grosses Engagement und wünsche ihm alles Gute und viel Erfolg bei seinen nächsten Schritten.» 

«Deutschland ist ein zentraler Wachstumsmarkt für die NZZ. Die positive wirtschaftliche Entwicklung ist insbesondere auch dem erfolgreichen publizistischen Kurs unter der Leitung von Marc Felix Serrao, Chefredaktor von NZZ Deutschland, zu verdanken. Diesen Kurs wird das Redaktionsteam fortsetzen. Um das Wachstum weiter zu stärken, wird die Deutschland-Redaktion zusätzlich ausgebaut», wird NZZ-Chefredaktor Eric Gujer zitiert. 

 Jan-Eric Peters wird «nicht eins zu eins» ersetzt

Peters wird das Deutschland-Geschäft der NZZ noch bis Ende 2022 verantworten, wie es weiter heisst. Auf Anfrage von persoenlich.com sagt NZZ-Kommunikationschefin Karin Heim: «Nach einer starken Phase des Aufbaus haben wir unsere Ziele in Deutschland früher als geplant erreicht. Das Fundament, um das Wachstum im deutschen Markt zu verstetigen, ist gelegt. Die Strukturen sind geschaffen, eine schlagkräftige Truppe aufgebaut.» 

Die nächste Wachstumsphase würde nun ein «angepasstes Führungsmodell» erfordern, weshalb die NZZ die Stelle gemäss Heim nicht eins zu eins nachbesetzen wird. «Stattdessen werden wir bis zu Jan-Eric Peters Weggang alles in die Wege leiten, damit das Team in Berlin genauso erfolgreich und unternehmerisch eigenständig weiterarbeiten kann wie bisher.» Die Details dafür würden in den nächsten Monaten in «enger Zusammenarbeit» zwischen den Teams in Berlin und Zürich ausgearbeitet.

Zum NZZ-Angebot in Deutschland gehören die digitalen Abonnements, die internationale Ausgabe der gedruckten «Neuen Zürcher Zeitung», ein E-Paper und mehrere Newsletter. (pd/tim)

 



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Kommentare

  • Sebastian Renold, 15.06.2022 08:14 Uhr
    Ein schlechtes Omen für die NZZ, wenn nach den vielen Abgängen in Zürich jetzt auch schon die gehätschelten Deutschen Gujer den Rücken kehren.
  • Oliver Brunner, 14.06.2022 19:29 Uhr
    Da stimme ich dem Vorschreiber zu. Die NZZ 1.0 ist voller Fehler (vor allem inhaltliche, grammatikalische auch). Statt stramm bürgerlich ist es WischiWaschi und die besten Leute verlassen das sinkende Schiffe. Sich in Deutschland als Sprachrohr der Wutbürger zu positionieren, ist langfristig nicht erfolgreich. Spannend wäre mal eine Aufstellung der Personen, die sich 2021/22 abgesetzt haben. Nur die bekanntesten 2022: Martin Beglinger, Urs Bühler, Adi Kälin, fast das gesamte Wissenschaftsteam, in der Wirtschaft zahlreiche Abgänge. Ersetzt werden sie durch junge, willige "Nachwuchsjournalisten"
  • Rudolf Penzinger, 14.06.2022 16:00 Uhr
    Gujers Deutschland über alles. Im Inland wird dagegen abgebaut (Regionalkorrespondenten).
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